Wien will öffentliche Schanigärten errichten, um Wirten unter die Arme zu greifen. Die Wirtschaftskammer bleibt skeptisch und hofft auf erleichterte Genehmigungen für Gastgärten. Manche Gastronomen werden erfinderisch.
Es sollte eine wesentliche Erleichterung für die Gastronomen werden: Am 27. März dürfen sie wieder Gäste empfangen. Allerdings nur im Freien. Und das wird für tausende Betriebe zum Problem. Denn nur 3500 der rund 9000 Wiener Gastronomiebetriebe verfügen über einen Schanigarten. Auch wenn man die Nachtbars und Imbissbuden wegrechnet, bleiben genügend Lokale übrig, für die die Ankündigung der Regierung zur Enttäuschung wurde.
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig will deswegen öffentliche Plätze für Gastronomen für die Bewirtung zur Verfügung stellen. Denn die Menschen würden sich schon jetzt treffen, ihm sei es lieber, wenn dies „im kontrollierten Rahmen" stattfinde, sagte Ludwig am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
Welche und wie viele Plätze dafür geeignet sind - wo etwa auch Zu- und Abgänge kontrolliert werden können - wird in den nächsten Tagen gemeinsam mit den Sozialpartnern definiert. Jedenfalls sollen Lokale Teile der jeweiligen Fläche nutzen können, auch Veranstaltungsunternehmen wolle Ludwig einbinden. Er verwies auf ähnliche Initiativen wie den Wiener Kultursommer im Vorjahr, die zwar unter strengen Bedingungen stattfanden, aber funktionierten und ein Miteinander ermöglichten. „Es gab keine einzige Infektion aus diesen Veranstaltungen“, so Ludwig.