Quergeschrieben

Bei Covid kommt es nicht nur auf die medizinische Perspektive an

Dem Staat steht es nicht zu, das Leben und die Gesundheit einer Gruppe von Bürgern zulasten des Lebens und der Gesundheit anderer Bürger schützen.

In 50 Jahren, sagt der israelische Historiker Yuval Noah Harari, werde man sich „weniger an das Virus erinnern als an den Moment, als die Überwachung aller durch die Regierung begann“. Die größte Gefahr, die von Covid-19 ausgehe, sei wirtschaftlich und politisch, nicht medizinisch.
Heribert Prantl („Süddeutsche Zeitung“) ruft dazu auf, „die Freiheit gegen das Coronavirus zu verteidigen. Die Verteidigung besteht darin, die Grundrechte zu schützen . . . – zu schützen davor, dass das Virus und die Maßnahmen gegen das Virus von den Grundrechten nur noch die Hülle übrig lassen.“

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Der deutsche Staatsrechtler Hinnerk Wißmann warnt vor „der Hybris, einen bestimmten Tod aus dem Feld schlagen zu wollen und dafür notfalls die offene Gesellschaft zu opfern“. Mit dem Gebot, menschliches Leben nicht zu schädigen, habe das nichts zu tun.
Keiner von ihnen ist ein Verschwörungstheoretiker, Maskenfeind oder Impfverweigerer. Sie machen nur darauf aufmerksam, dass es in der Covidkrise nicht nur auf die medizinische Perspektive ankommt. Eine Politik, die nach der Formel „Jeder Tote ist zu viel!“ vorgehe, müsse scheitern, wenn sie diese Formel wirklich ernst nimmt, sagt Wißmann, „oder sie führt in die totale Entgrenzung des Maßnahmenstaats“.

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