Anleihenmarkt

Negativrenditen für Österreich trotz Inflationsangst

Markus Stix
Markus StixDie Presse/Fabry
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Österreich stockte am Dienstag zwei Anleihen zu Negativzinsen auf. Angesichts der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht gerade selbstverständlich.

An den Kapitalmärkten wuchs in den vergangenen Tagen und Wochen die Sorge vor einem Anstieg der Inflation, ausgehend von einem Konjunkturpaket der USA, das fast zwei Billionen Dollar umfassen soll. Noch ist von einem Preisauftrieb aber nichts zu sehen, zumindest nicht in der Eurozone.

Im Februar lag die Teuerungsrate wie schon im Vormonat bei 0,9 Prozent. Das gab die Europäische Statistikbehörde am Dienstag bekannt. Das muss so freilich nicht bleiben. Ab dem Frühjahr dürften sich die zuletzt gestiegenen Ölpreise, die vor einem Jahr noch deutlich niedriger waren, auch in einer höheren Inflationsrate bemerkbar machen.

Das ist nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch an den Finanzmarkt relevant. Und dort ging es angesichts der steigenden Inflationserwartungen zuletzt eher wild zu. Nicht nur Aktien korrigierten, auch Anleger zogen sich aus Anleihen mit langer Laufzeit zurück, was deren Renditen in die Höhe trieb. Österreichs zehnjährige Papiere notierten zuletzt erstmals seit April 2020 wieder im positiven Bereich. Wer sein Geld aber langfristig in niedrig verzinste Anleihen steckt, der wird bei einer höheren Inflationsrate noch weniger realen Ertrag als bisher sehen. Für die Staaten kann das zum Problem werden, denn wenn die Marktzinsen steigen, müssen sie ihren Gläubigern mehr bezahlen – was die Zinskosten nach oben treibt.

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