Spanien

Tierquälerei auf Hoher See: 900 Rinder 70 Tage auf Schiff eingepfercht

Livestock ship ´Karim Allah´ carrying Spanish cattle stranded on ship with suspected bluetongue
Livestock ship ´Karim Allah´ carrying Spanish cattle stranded on ship with suspected bluetongue(c) REUTERS (JUAN MEDINA)
  • Drucken

Hunderte spanische Rinder waren wochenlang auf Irrfahrt im Mittelmeer, weil kein Hafen das Schiff anlegen ließ – aus Angst vor Krankheiten. Internationale Tierschützer fordern einen Transportstopp.

Der äußerliche Eindruck ist wenig vertrauenerweckend. Der ehemals weiße Rumpf der Karim Allah ist mit Rostflecken übersät. Drinnen, in dem mehr als 50 Jahre alten Kahn, dürfte es nicht viel besser aussehen. In diesem „Schrottschiff“, wie Kritiker den Frachter nennen, waren 70 Tage lang 900 lebende Rinder eingepfercht und auf Irrfahrt im Mittelmeer. In einem Schiffsrumpf, der nur 82 Meter lang und 14 Meter breit ist.

„Das ist Quälerei“, empören sich Tierschützer, die im spanischen Mittelmeerhafen Cartagena gegen diesen Viehtransport protestieren.
Über den Zustand der jungen Tiere, die von einem spanischen Viehhändler an die Türkei verkauft werden sollten, wurde wenig bekannt. Aber gut ging es den mehr als zwei Monate auf dem Schiff eingesperrten Rindern offenbar nicht. Denn die spanischen Amtstierärzte entschieden nach einer Bordinspektion, dass alle Tiere eingeschläfert werden müssen.

(c) Reuters

Der Fall lenkt den Blick auf umstrittene EU-Exportgeschäfte mit lebenden Tieren, die per Schiff in Länder des Nahen Ostens transportiert werden. Seit Jahren berichten europäische Tierschutzorganisationen über eklatante Missstände. Sie fordern von der EU strengere Kontrollen oder gar ein Ende dieser Transporte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.