Der globale CO2-Ausstoß ist wieder auf Vorkrisenniveau. Die Menschen wollen sich nicht ändern, also muss es die Technologie tun. Und wir müssen sie lassen.
Was waren es nicht für schöne Visionen, die vor einem Jahr – kurz nach Ausbruch der Coronapandemie – mitunter entworfen wurden. Das Virus und die damit verbundenen Einschränkungen würden uns quasi zu neuen Menschen machen. Es würde nicht nur dazu führen, dass die Menschen höflicher und netter werden, sie würden auch wieder verstärkt das direkte Gespräch suchen. Und auch das Wirtschaftssystem würde sich verändern: Statt Globalisierung gäbe es eine Rückbesinnung auf das Lokale – mit allen positiven Folgen für die Umwelt.
Wer sich heute Diskussionen zu den Themen „Impfung“ oder „Lockdown“ in sozialen Netzwerken ansieht, wird feststellen, dass es mit der gesteigerten Höflichkeit nicht wirklich etwas geworden ist. Und auch die Wirtschaft hat sich alles andere als geändert. So läuft sie in Ländern, die die Pandemie bereits weitgehend hinter sich gebracht haben, wie China, oder in Sektoren, die von den Lockdowns nur mehr kaum betroffen sind, wie der Industrie, ähnlich wie vor Ausbruch der Krise. Und das ist auch gut so. Denn bei aller Kritik, die es an manchen Bereichen dieser globalisierten Marktwirtschaft geben mag: Nur sie hat den Lebensstandard der Menschen in den Industrienationen auf das heutige Niveau gebracht. Und nur sie hat das Potenzial, dies auch für die Menschen in den anderen Ländern zu schaffen.