Weil ein Experiment mit wenigen Nutzern aus dem Ruder gelaufen ist, wissen jetzt alle: Instagram will keine Plattform der Eitelkeiten mehr sein.
Es ist natürlich nur ein Test. Man wollte nur bei recht wenigen Nutzern weltweit beobachten, ob sie aufatmen oder durchdrehen. Aber wegen einer technischen Panne ist das Ding nun aus dem Ruder gelaufen, und am Mittwoch musste sich der Chef von Instagram entschuldigen: Viel zu viele, über das höchst heikle Experiment gar nicht informierte User können nicht mehr sehen, wie viele Likes die Fotos, Videos und sonstigen Beiträge der anderen erhalten haben. Sie sind damit der Möglichkeit beraubt, ihre eigene Beliebtheit an jener der Konkurrenz zu messen, ihre soziale Stellung im sozialen Netzwerk zu bestimmen.
Das wird zwar behoben, eilig. Aber jetzt wissen alle: Es könnte die Zukunft sein. Auch die Zahl der Follower überlegt man zu kübeln. Schon seit fast zwei Jahren ringt Instagram mit der Entscheidung, die Metrik der Eitelkeit (so heißt das wirklich, „vanity metrics“) aufzugeben, um für ein „besseres Klima“ zu sorgen und den „Druck“ von seinen Nutzern zu nehmen, die sich in einem permanenten „Wettbewerb um Popularität“ befänden.