In David Schalkos neuer Serie „Ich und die Anderen" probiert Tom Schilling jede Folge eine neue Wirklichkeit aus. Sein jüngster, von Sky produzierter Serienstreich erinnert an den frühen Woody Allen.
Filmfestivals leben von Begegnungen. Mit Filmen, aber auch mit Menschen. Meinungen werden im Austausch gebildet: zwischen Kinotür und Angel, bei Morgenkaffee und Absacker. Was tun, wenn das alles fehlt, wie bei der diesjährigen Berlinale? Sie findet aktuell nur online statt. Atomisiertes Fachpublikum lümmelt zuhause auf der Couch und klickt sich durch das überbordende Videoangebot des Festivalportals, ganz auf sich selbst zurückgeworfen. Kann so ein fruchtbarer Diskurs entstehen? Oder versackt alles im Spiegelkabinett?
Wobei: Ist diese Art der Welterfahrung nicht längst normal? Schon vor Corona schwelte allenthalben die Sorge um Verkapselung – um Blasen, Echokammern und andere Egokerker, die das Digitalzeitalter angeblich einzementiert hat. Zugleich war das Konzept der stabilen Identität nie so umstritten wie jetzt. Was stimmt denn nun? Ist der moderne Mensch eine Insel? Oder ein Tropfen im Ozean der Interaktion? Fragen Sie David Schalko! Sein jüngster, von Sky produzierter Serienstreich, der am Mittwoch bei der Digitalberlinale Premiere hatte (und erst im Sommer auf Sky erscheinen soll), heißt nämlich „Ich und die Anderen“. Und dreht sich lustvoll um die Bruchstellen des Selbst.