Am Dienstag dem „Bild“-Cover zufolge noch im Clinch mit den „EU-Impfversagern“, bedankte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch bei der EU-Kommission: Die 27 EU-Staaten überlassen Österreich (und Tschechien) einen Teil ihrer Impf-Kontingente, um die südafrikanische Variante zurückzudrängen.
Wien/Innsbruck. Für rund 84.000 Menschen im Tiroler Unterland gab es am Mittwoch überraschende Neuigkeiten: Nachdem das Bundesland bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres zum europäischen Sorgenkind geworden war, folgt auf negative Berichterstattung und internationale Reisewarnungen nun eine „einzigartige“ Impf-Initiative: Der gesamte Bezirk Schwaz, der seit Jänner wegen seines hohen Anteils an der südafrikanischen Corona-Variante (B.1.351) den Impferfolg Europas bedroht hatte, erhält von der EU zusätzliche 100.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer. Wie am Mittwochabend bekannt wurde, wird auch Tschechien 100.000 solcher zusätzlichen Dosen erhalten.
Ab 11. März kann sich damit die gesamte Schwazer Bevölkerung ab 16 Jahren impfen lassen. Das Konzept wurde am Mittwoch von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Tirols Landeshauptmann, Günther Platter (ÖVP), sowie dessen Stellvertreterin, Ingrid Felipe (Grüne), bei einer Pressekonferenz, die simultan in Wien und Innsbruck stattfand, präsentiert. „Aus der Not der Betroffenheit eine Tugend machen“, nannte Felipe das Projekt. Begleitet soll der Prozess von einer Studie einer Expertenkommission werden, die die Wirksamkeit des Vakzins gegen die B.1.351-Variante untersuchen wird.