80 Prozent der Österreicher sind im Laufe ihres Lebens zumindest einmal mit HPV infiziert. Die kostenlose Impfung für Kinder bleibt aber zu oft ungenutzt. Jugendministerin Raab will mehr „Bewusstseinsbildung“, insbesondere bei Burschen.
Dass die Corona-Pandemie zu einem deutlichen Rückgang bei Vorsorgeuntersuchungen aller Art geführt hat, ist hinlänglich bekannt. Von gesundheitlichen Kollateralschäden ist die Rede, die die Mortalität der Bevölkerung langfristig erhöhen wird. Der Fokus auf Corona hat andere Erkrankungen weitgehend aus dem Blickfeld verdrängt. „Impfen ist in aller Munde“, sagt Frauen- und Jugendministerin Susanne Raab (ÖVP). Bloß: Die einzig existente Impfung gegen Krebs, nämlich jene gegen Humane Papillomaviren (HPV), ist es kaum - oder gar nicht.
Anlässlich des Welt-HPV-Tags am 4. März diskutierte Raab am Donnerstag mit Elmar Joura, Leiter der Ambulanz für Cervix- und Vulvapathologie am AKH Wien, und Ina Herzer, Österreich-CEO des Pharmaherstellers Merck Sharp & Dohme, über mögliche Strategien für mehr „Bewusstseinsbildung“. Viele Eltern haben Routine-Impfungen oder Auffrischungen ihrer Kinder im vergangenen Jahr nicht wahrgenommen. Auch, wie Eltern berichten, weil etwa in Wien derzeit gar nicht geimpft wird. Als Frauen- und Jugendministerin sei Raab „zweifach“ betroffen, umso mehr auf die Wirksamkeit und Notwendigkeit der HPV-Impfung hinzuweisen.