Verbrechen

Verdacht gegen Afghanen nach Messerattacken in Schweden

APA/AFP/TT News Agency/MIKAEL FR
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Junger Mann verletzte in südschwedischer Kleinstadt sieben Menschen auf offener Straße mit einem Messer oder einer Axt, drei davon sind in Lebensgefahr. Für Nachmittag ist eine Pressekonferenz der Polizei angesetzt.

Nach den Angriffen eines jungen Mannes in der südschwedischen Stadt Vetlanda am Mittwochnachmittag mit einem Messer oder einer Axt auf Passanten haben Polizeieinheiten am Donnerstagmorgen die Wohnung des Verdächtigen gestürmt und durchsucht. Zunächst war unklar, ob man die Tat als terroristisch oder „reinen Amoklauf" werten solle, hieß es; es gebe aber Gründe, ein terroristisches Motiv anzunehmen, so die Polizei am Vormittag. Kurz nach Mittag hieß es dann wieder, man gehe doch nicht von einem politischen Motiv aus.

Premier Stefan Lövfen sagte in einer Aussendung, er verurteile diese schreckliche Tat. Für Nachmittag ist eine Pressekonferenz dazu angesetzt.

Der Verdächtige hatte an mehreren Stellen in der Stadt insgesamt sieben Menschen verletzt, drei davon lebensgefährlich. Ob zwischen diesen Personen bzw. diesen und dem Täter ein Konnex besteht, war vorerst auch unbekannt.

2018 angekommen und amtsbekannt

Nachdem es zunächst schlicht geheißen hatte, der Mann, dessen Alter mit etwa 20 bis 30 Jahren angegeben wurde, stamme „aus der Gegend", dürfte mittlerweile klar sein, dass es sich um einen jungen Migranten aus Afghanistan handelt. Schwedischen Medien zufolge ist er 22 Jahre alt und 2018 ins Land gekommen, er ist laut Polizei amtsbekannt und wegen Kleinkriminalität und Drogendelikten aufgefallen.

In Schweden gibt es seit mehreren Jahren einen regional teils starken Anstieg der Kriminalität, besonders von größeren Städten wie Stockholm, Malmö und Göteborg. Politik und viele Medien waren lange bemüht, die Sache herunterzuspielen, aber mittlerweile ist klar, dass der Großteil dieser Kriminalität auf Personen migrantischen Hintergrunds und insbesondere rivalisierende Banden zurückgeht, die einander sogar Schießereien auf der Straße liefern, bei denen auch Unbeteiligte zu Schaden kamen. 2017 tötete ein Islamist bei einem Anschlag in Stockholm fünf Menschen.

Urteil nach brutalem Messer-Mord in Bus

Erst im Dezember war in Schweden Medienberichten zufolge ein 47-jähriger Afghane zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden, der im Sommer in der nordschwedischen Bergbaustadt Kiruna (Region Lappland) einen jungen Landsmann erstochen hatte, weil dieser eine Affäre mit der Frau des 47-Jährigen gehabt hatte. Der als „Bus-Mord" bekannte Vorfall war sehr extrem: Der Täter und seine zwei Söhne (damals 15 und 17 Jahre alt) jagten laut "Aftonbladet" ihr Opfer durch das Stadtzentrum, bis der 20-Jährige in einem Linienbus Zuflucht suchte. Das half ihm aber nichts. Die Verfolger drangen in den Bus ein, ignorierten die Passagiere und stachen mehr als 90 Mal auf ihr Opfer ein.

Laut Gericht war der Mord auch sorgfältig geplant, so gab es Droh-SMS an das Opfer und die Angreifer lauerten ihm vor dessen Arbeitsstelle auf.

(Reuters/red.)

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