Gastkommentar

Frauenfragen gehen uns alle an

Die Presse (Peter Kufner)
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Es sind immer noch vorwiegend Frauen, die Klischeefragen zu Haushalt, Schönheit und Kindern hören. Was, wenn man das Setting umdreht und Männer so befragt? Wie aus einer Idee ein Podcast wurde, der Geschlechterrollen hinterfragt.

Frühling 2020. Beginn der Coronakrise. Ich ziehe mir die Laufschuhe an und trabe im Takt der Musik von Taylor Swift durch den Wald. „I'm so sick of running as fast as I can, wondering if I'd get there quicker, if I was a man.“ Nach dem Joggen hallen die Worte in meinem Ohr nach. Die Coronapandemie treibt die Gleichberechtigung von Frauen nicht voran. Das merke ich schon nach wenigen Wochen. Wie eine Hausfrau in den 1950er-Jahren serviere ich meinem Mann im ersten Lockdown das Mittagessen, beschäftige tagsüber die Kinder und sortiere abends die Wäsche. Ich bin in Kurzarbeit. Er nicht.

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„'Cause, if I was a man, then I'd be the man.“ „The Man“ – ein simpler Popsong, der mich aufwühlt. Ich lese, dass Taylor Swift vergangenes Jahr 30 Jahre alt geworden ist und in einem Interview gefragt wurde, wann sie vorhabe, eine Familie zu gründen. Ich lese von der neuseeländischen Premierministerin, Jacinda Ardern, von der man zu Beginn ihrer Amtszeit wissen wollte, ob sie für ihre politische Karriere auf eine Familie verzichte. Ich lese ständig Artikel und Interviews, in denen Frauen klassische Frauenfragen gestellt werden. Sie suggerieren: Schönheit, Kinder und Hausarbeit sind weibliche Kernkompetenzen. Und das, obwohl die befragten Frauen Länder regieren, Unternehmen leiten oder als Künstlerinnen auf großen Bühnen stehen.

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