Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt

Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.

Die Strafkolonie IK-2 in der Stadt Pokrow, Gebiet Wladimir, 105 Kilometer östlich von Moskau.
Premium
Russland

Was Alexej Nawalny in der Gefangenschaft droht

Die Straflager Russlands sind bekannt für ihre Härte. Die Anstalt, in die der Oppositionspolitiker nach seiner Verurteilung überstellt werden soll, gilt als „extrem streng“. Den Politiker erwartet ein Schweige-Regime und Isolation.

Ein rechteckiges Gelände, von hohen Mauern umgeben, zweigeschoßige hellgraue Hausreihen, eine Holzkirche, Wachtürme. Drohnenbilder liefern ungewohnte Eindrücke von IK-2, der „Besserungskolonie Nummer Zwei“. Sie liegt im Städtchen Pokrow, Gebiet Wladimir, östlich von Moskau. Es ist das Straflager, in welches Alexej Nawalny überstellt werden soll. Doch noch sitzt er unweit von Pokrow in einer Quarantänezelle eines Untersuchungsgefängnisses – „in vollständiger Isolation“, wie sein Anwalt schrieb. Nawalnys Überstellung an seinen Bestimmungsort, den man in der Tradition der zaristischen Gefangenentransporte „Etappierung“ nennt, begann in der Vorwoche. Das Ganze ähnelt einer Reise ins Ungewisse.

Mehrere Tage war nicht klar, wo der zu zwei Jahren und acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilte Nawalny festgehalten wird. Offiziell gibt es keine Informationen über seinen Zielort. Die Verwirrung über seinen Verbleib, der Mangel an Information und die Willkür im Umgang – all das sind Eigenheiten des russischen Strafvollzugs, die der Inszenierung von staatlicher Allmacht dienen.