Vorarlberg ist beim Infektionsgeschehen Musterschüler - und wird mit verfrühten Öffnungen belohnt. Doch warum steht Österreichs westlichstes Bundesland derzeit so gut da?
Vorarlberg ist im Österreich-Vergleich derzeit ein Musterschüler. Es ist das einzige Bundesland mit einer Sieben-Tages-Inzidenz unter 100 und bildet somit auch bei der Coronaampel den einzigen orangen Fleck in einem sonst tiefroten Österreich. Belohnt wird dies mit - voraussichtlich - früheren Lockerungen als im Rest des Landes. Doch was hat Vorarlberg richtig gemacht?
Von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hieß es Anfang der Woche, das Land habe seine Hausaufgaben gemacht und sei mit einem „voll digitalisierten" Contact Tracing „sehr schnell“. Doch kann man damit die guten Zahlen restlos erklären? Ein Blick auf die vergangenen Monate, die Tests, Impfungen, Mutationen und Nachbarn.
„Sorgenkind" im Herbst
Fest steht, dass das „Ländle“ nicht immer so gut dastand. Kurz vor Beginn des zweiten Lockdowns war Vorarlberg eines der Sorgenkinder unter den Bundesländern. Obwohl die Fallzahlen im ganzen Land anstiegen, führte man mit einer Inzidenz von 429 die Negativ-Rangliste an. Was genau im Herbst die hohen Zahlen verursachte, konnte nicht eindeutig beantwortet werden. Nennenswerte Cluster gab es nicht, das Land verwies darauf, dass man ja auch deutlich teste. Was jedoch auffiel: Auch im deutschen und Schweizer Grenzgebiet waren die Werte extrem hoch.