Einspruch

Ägyptens Muslime dürfen jetzt beim Kirchenbau helfen

APA/AFP/ROGER ANIS
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Hunde halten ja, Homosexuelle diskriminieren nein: Der Großmufti Shawki Allam vertritt im arabischen Kontext bemerkenswerte Positionen.

44 Kirchen werden in Ägypten derzeit gebaut. 16 alte koptische Kirchen werden restauriert. Diese Arbeiten werden künftig auch von Menschen verrichtet, die man auf solchen Baustellen bisher nicht gewohnt war: Muslimen.

Gegen „Entgelt“ und „in jeder Hinsicht“ dürfen sie das, hat der Großmufti – also die oberste islamische Autorität, wenn es um Rechtsgutachten geht – Shawki Allam schon im Jänner in einer Fatwa, einem islamischen Rechtsgutachten also, erklärt (zum großen Ärger Konservativer). Die ägyptische Regierung unter Abd al-Fattah as-Sisi ist dem moderaten Mufti nun gefolgt – und bricht mit einem langen Tabu.

Sie folgt wohl auch pragmatischen wirtschaftlichen Überlegungen. Es gibt viel mehr zugelassene „christliche“ Baustellen, seit 2017 ein staatliches Komitee für die Legalisierung nicht-lizenzierter Kirchen eingerichtet wurde. Davor war es für Kopten fast unmöglich, eine offizielle Erlaubnis für den Bau oder die Renovierung einer Kirche zu bekommen. Was dennoch passierte, war de facto illegal.

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