Impfstoff

AstraZeneca für über 65: Jetzt kommen viele Daten

(c) REUTERS (DADO RUVIC)
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Die Ergebnisse einer großen US-Studie mit über 30.000 Teilnehmern kommen demnächst - ein Viertel davon über 65. Und weitere weltweite Studien werden in Kürze erwartet.

Zu wenige Daten für die Gruppe über 65: Aus diesem Grund hatte das Nationale Impfgremium in Österreich den Impfstoff AstraZeneca für diese Altersgruppe bisher noch nicht uneingeschränkt empfohlen. Und erklärt, man wolle die finalen "Peer-Review"-Studienpublikationen in Fachblättern abwarten.

Das könnte sich demnächst ändern: Denn in den kommenden ein bis zwei Wochen werden die Ergebnisse einer großen US-Studie dazu erwartet. Laut AstraZeneca umfasst sie mehr als 30.000 Studienteilnehmer, wobei 20.000 den AstraZeneca-Impfstoff und 10.000 ein Placebo erhielten. 25 Prozent der Probanden waren älter als 65 Jahre.

Aktuelle Studien stimmen zuversichtlich

Aktuell zeigten bereits "Real-World"-Daten von der laufenden Impfkampagne in Großbritannien, darunter vor allem Schottland, dass das AstraZeneca-Vakzin Krankenhauseinweisungen auch bei Personen über 80 Jahren schon wenige Wochen nach der ersten Dosis deutlich verringert. In Schottland gab es in allen Altersgruppen vergleichbare Wirkungen zur Reduktion eines Covid-19-bedingten Spitalsaufenthalts um 94 Prozent 28 bis 34 Tage nach der ersten Dosis.

Nationale und internationale Experten bestätigten immer wieder eine vergleichbar hohe Wirksamkeit gegen schwere Covid-Verläufe wie bei den bisher in der EU zugelassenen mRNA-Impfstoffen, wobei die unterschiedlichen Studiensettings nicht 1:1 vergleichbar seien. Das Nationale Impfgremium in Österreich betonte auch, dass bei logistischen Problemen mit anderen Impfstoffen "nichts gegen eine Anwendung des Impfstoffes von AstraZeneca bei Menschen über 65" spricht.

Wirksamkeit gegen Südafrika-Variante?

Zudem werden aus den weltweiten Studien in mehreren Ländern mit insgesamt 60.000 Probanden unter anderem auch noch genauere Details zur Wirksamkeit gegen die neuen Virus-Varianten erwartet. Erste Daten von wenigen jungen Probanden aus Südafrika hatten auf eine reduzierte Wirksamkeit gegen die dort erstmals aufgetauchte Mutation hingedeutet. AstraZeneca ist jedoch nach wie vor zuversichtlich, dass der Impfstoff bei Menschen, die mit der Südafrika-Mutation infiziert werden, vor schweren Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfällen schützt.

(apa/red.)

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