Pannenstreifen-Freigabe hat sich in München bewährt

PannenstreifenFreigabe sich Muenchen bewaehrt
PannenstreifenFreigabe sich Muenchen bewaehrt(c) AP (UWE LEIN)
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In der Umgebung von München wird seit einigen Jahre der Pannenstreifen bei dichtem Verkehr freigegeben. Auf der zusätzlichen Spur werde langsamer und mit mehr Abstand gefahren.

Bereits seit einigen Jahren wird auf etwa 35 bis 40 Kilometern der A8 im Bereich von Hirschenberg bis zum Autobahnkreuz München Süd sowie auf der A99, der Ostumfahrung München, bei dichtem Verkehr die Freigabe des Pannenstreifens praktiziert. Und die Maßnahme hat sich durchaus bewährt, berichtete Josef Maurus von der Abteilung Verkehr und Umwelt des ADAC-Südbayerns am Mittwoch der APA.

"Es gab aufgrund dieser Maßnahme auch keine gröberen Unfälle", so der Vertreter des Autofahrerclubs. Falls es doch mal kracht, dann eher auf den mittleren und vor allem linken Fahrstreifen, wo es zu Auffahrunfällen kommt. "Wenn man eine neue Autobahn baut, kann man ruhig rechts einen Fahrstreifen weglassen und links eine Spur mehr dazubauen", scherzte Maurus. Denn an das Rechtsfahrgebot halten sich nur wenige.

Auf dem freigegebenen Pannenstreifen werde langsamer und mit mehr Abstand gefahren. Und dadurch, dass sich der dichte Verkehr insbesondere in den Sommermonaten von drei auf vier Spuren verteilen kann, ergäbe sich eine deutliche Entlastung. Und durch den Entzerreffekt komme es generell zu weniger Auffahrunfällen.

"Wir sehen das aber schon als Notlösung an. Eigentlich sollte man Autobahnen so bauen, dass sie der Verkehrsbelastung angepasst sind", betonte der Fachmann. Über kurz oder lang müsse eine weitere Fahrspur her - aber dafür fehle auch in Deutschland das nötige Geld.

So hilft sich die Autobahndirektion Südbayern mit der zeitweisen Freigabe weiter: Funktionieren kann dies nur durch eine genaue Überwachung durch bewegliche Kameras, die kontrollieren, ob doch jemand mit seinem Kfz hängengeblieben ist. Zudem müssen sich defekte Fahrzeuge in Nothaltebuchten "retten" können. Werden diese illegal von pausierenden Lkw-Lenkern in Anspruch genommen, wird der Pannenstreifen sofort auf den Überkopfanzeigen mit einem roten Kreuz gesperrt. Erst wenn die Polizei die Bucht geräumt hat, bedeutet ein grüner Pfeil wieder freie Fahrt auf der zusätzlichen vierten Spur.

(APA)

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