Gegengift

Wer ausgelassen bei Disco-Wirten abtanzt, wird rasch geimpft

Beim Arzt verkürzt man die Wartezeit mit der gebotenen Lektüre, Servicenummern setzen auf Musik. Wie taucht man bei Corona durch?

Dies ist eine Kolumne über die Kunst des Wartens, die außerdem exklusiv ein Staatsgeheimnis enthüllen wird – aber dazu später. Erst wollen wir noch verraten, dass es in den geräumigen Hallen des Gegengiftes eine kleine Versuchsstation gibt, die sich dem Weltuntergang (VSWUG) widmet. Ihre Forscher haben sich seit vergangenem Jahr vermehrt Statistiken sowie Wahrscheinlichkeitsrechnungen zugewandt. Wie ein Mantra beten sie nun täglich diverse Kennzahlen herunter.

Von Lockerungskoeffizienten und Wachstumsfaktoren ist die Rede, von der Mystik der Zahl 50. Daten-Apokalyptiker beglücken diese Kurven, die positiv gesehen himmelwärts, negativ gesehen in den Abgrund führen. Oder auch umgekehrt. Ein Mitarbeiter der VSWUG hat nun just zu Beginn des zweiten Covid-19-Jahres entdeckt, dass irgendetwas mit der Prioritätenliste der staatlichen Wächter über die Gesundheit nicht stimmen kann. Da sollen exotische Orte, ja ganze Bezirke weit hinten in den Alpen, beim Impfplan vorgezogen werden, bloß weil die indigenen Völker dort samt ihren Gästen den weisen Rat des ORF-Kaisers nicht befolgt haben: „Er muss aber auch einmal ein bisserl brav sein!“

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