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Slack wächst mit Verlusten

Der Bürochat-Anbieter Slack profitiert vom Boom des Home-Office.
Der Bürochat-Anbieter Slack profitiert vom Boom des Home-Office.(c) APA/AFP/NOAH BERGER
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Der Bürokommunikationsdienst steigert die Erlöse, übrig bleibt aber noch nichts. Die Verkaufsgespräche mit Salesforce laufen.

Wien. Der Trend zur Heimarbeit in der Coronakrise hat dem US-Bürokommunikationsdienst Slack im vergangenen Jahr starke Geschäftszuwächse beschert. Die Erlöse stiegen gegenüber dem Jahr davor um 43 Prozent auf 902,6 Millionen Dollar (750 Mio. Euro), wie die Firma am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Im vierten Quartal wuchs der Umsatz um 38 Prozent auf 250,6 Millionen Dollar. Slack kam die hohe Nachfrage nach Büro-Software in der Pandemie zugute. Chef Stewart Butterfield sprach von einer „beispiellosen Beschleunigung des digitalen Wandels“.

Geld verdienen konnte er damit aber noch nicht. Im Gesamtjahr schrieb Slack einen Verlust in der Höhe von 300 Mio. Dollar. Im vierten Quartal fiel das Minus mit 82 Mio. Dollar immerhin etwas niedriger aus als ein Jahr davor.

Das Unternehmen machte zuletzt Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass der SAP-Konkurrent Salesforce an einer Übernahme interessiert ist. Der Verkaufsprozess ist mittlerweile in vollem Gange. Das Geschäft soll noch im Sommer über die Bühne gehen, hieß es zuletzt. Salesforce will sich Slack bis zu 28 Mrd. Dollar (23 Mrd. Euro) kosten lassen. Slack steht in hartem Wettbewerb mit dem Tech-Riesen Microsoft, der mit Microsoft Teams eine viel genützte Alternative zu Slack anbietet. Beide erhielten Auftrieb durch den coronabedingten Trend zum Home-Office. Viele Betriebe waren plötzlich auf digitale Kommunikation angewiesen.

Rekordjahr für Salesforce

Der voraussichtliche künftige Slack-Eigentümer Salesforce konnte mitten in der Coronakrise ein Rekordjahr vorweisen: Der Umsatz kletterte laut eigenen Angaben im Vorjahr um 24 Prozent auf 21,25 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal legten die Erlöse um ein Fünftel auf den Rekordwert von 5,8 Milliarden Dollar zu, gab das Unternehmen Ende Februar bekannt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Salesforce mit Erlösen von bis zu 26 Milliarden Dollar.

Salesforce bietet webbasierte Software für Bereiche wie Kundenmanagement und Datenanalyse an. Der Chef von Salesforce, Marc Benioff, machte Karriere beim SAP-Konkurrenten Oracle, bevor er 1999 Salesforce gründete. Bezüglich des Deals sagte er zu Jahresende, zusammen würden die Firmen die Zukunft von Unternehmenssoftware prägen und die Weise verändern, wie die Menschen in einer digitalen Welt arbeiten. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.03.2021)

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