"Rote Zone"

Mit Kampanien geht weitere Region in Italien in Lockdown

Wieder schließen: In "roten Zonen" müssen Bars und Restaurants, aber auch Schulen, Kindertagesstätten und Museen schließen.
Wieder schließen: In "roten Zonen" müssen Bars und Restaurants, aber auch Schulen, Kindertagesstätten und Museen schließen. REUTERS
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Am Donnerstag hatten Experte angesichts der scharf gestiegenen Infektionszahlen gewarnt, dass Italien mittlerweile in der dritten Welle der Pandemie steckt.

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hat für eine weitere Region des Landes einen Corona-Lockdown angekündigt. Ab Montag gelte die südliche Region Kampanien als "rote Zone" und damit als Hochrisikogebiet, teilte Speranza am Freitag mit. In "roten Zonen" müssen Bars und Restaurants, aber auch Schulen, Kindertagesstätten und Museen schließen. Vor Kampanien mussten schon die südlichen Regionen Basilikata und Molise diese Restriktionen verhängen.

Die zwei Regionen Friaul-Julisch Venetien sowie Venetien im Nordosten Italien wurden von der Kategorie gelb zu orange hochgestuft. Die Ferieninsel Sardinien ist weiterhin Italiens einziges Niedrigrisikogebiet der Kategorie "weiß".

Am Donnerstag hatte die Gesundheits-Denkfabrik Gimbe angesichts scharf gestiegener Infektionszahlen gewarnt, dass Italien mittlerweile in der dritten Welle der Pandemie steckt. In der Woche vom 24. Februar bis zum 2. März wurde ein Drittel mehr Neuinfektionen registriert als in der Vorwoche.

Ausbreitung von Variante B117

Der Anstieg dürfte zusammenhängen mit der Ausbreitung der zunächst in Großbritannien entdeckten ansteckenderen Virusvariante. Die Mutante B.1.1.7 ist mittlerweile "überwältigend dominant" in Italien, wie der Präsident des italienischen Gesundheitsinstituts ISS, Silvio Brusaferro, mitteilte.

In Italien starben seit Beginn der Pandemie bereits fast 100.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Der seit vergangenem Monat amtierende Regierungschef Mario Draghi hat versprochen, "alle Mittel" zu nutzen, um die Pandemie zu bekämpfen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom haben in Italien bisher etwa fünf Millionen der rund 60 Millionen Einwohner mindestens eine Impfdosis zum Schutz vor dem Virus erhalten. Die Zahl der Impfungen von derzeit 180.000 pro Tag müsse deutlich auf 300.000 gesteigert werden, sagte der hochrangige Ministeriumsvertreter Giovanni Rezza.

Neuinfektionen steigen

In Italien ist die Zahl der Menschen wieder gesunken, die innerhalb eines Tages mit dem Coronavirus gestorben sind. Allerdings stieg die Zahl der Neuinfizierten. Am Freitag wurden innerhalb von 24 Stunden 297 Todesopfer gezählt, am Vortag waren es 339 gewesen. Zudem gab es 24.036 Neuinfektionen, am Vortag waren es 22.865, teilte das Gesundheitsministerium mit. Bei der Gesamtzahl der offiziell mit Corona infizierten Menschen wurde die Drei-Millionen-Schwelle überschritten.

Damit gibt es in Italien, wo die Pandemie seit Februar 2020 mit einer ersten großen Welle um sich gegriffen hatte, bisher offiziell 3,02 Millionen Virus-Infizierte, berichtete die Deutsche Presseagentur (dpa). In Europa hatten Großbritannien, Frankreich und Spanien diese Marke nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität (USA) schon vorher überschritten.

(APA/AFP)

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