Chinas Führung hat zwar die Frauenrechte vorangetrieben. Doch die Führungspositionen sind ausschließlich in Männerhand.
Wenn Chinas 3000 Abgeordnete dieser Tage beim Nationalen Volkskongress tagen, dann wirken die Videoaufnahmen der Massenveranstaltung über alle Maßen aus der Zeit gefallen: Fast ausschließlich ältere Herren in dunklen Anzügen und Krawatte sitzen in den dicht gedrängten Reihen in der Großen Halle des Volkes. Wer vereinzelte Frauen entdecken möchte, muss schon mit der Lupe suchen.
Nach außen hin setzt sich Staatschef Xi Jinping für die Gleichberechtigung von Frauen ein, doch die politische Führung des Landes bleibt seit jeher ausschließlich in Männerhand. Weder gab es in der Volksrepublik jemals eine Präsidentin, noch hat es seit Staatsgründung 1949 eine Politikerin in den ständigen Ausschuss des Politbüros geschafft. Auch eine Hierarchieebene darunter, beim 25-köpfigen Politbüro, findet sich derzeit nur eine einzige Frau. Das vielleicht Deprimierendste: Verglichen mit dem letzten Zentralkomitee lässt sich bei der weiblichen Repräsentation gar ein deutlicher Negativtrend beobachten.