Walk of Häme

Im kleinen Bayrischen Eck

Oder: Warum Markus Söder in nächster Zeit besser den Brenner meiden sollte.

Die geografische Lage kann man sich bekanntlich nicht aussuchen. Und ob sie Vorteile oder Nachteile hat, ist je nach Situation ganz unterschiedlich. So zum Beispiel profitiert Vorarlberg bei den nächsten Öffnungsschritten von seiner Hinter-den-sieben-Bergen-Lage. Bevor aber überhaupt aufgesperrt wird, wird ohnehin schon wieder zugesperrt werden. Tirol wiederum ist ja normalerweise recht froh, auf Sicherheitsabstand zu Wien zu sein, nicht nur durch rund 500 Kilometer, sondern auch noch durch zwei zusätzliche Staatsgrenzen getrennt (wollte man auf dem rein österreichischen Landweg von Innsbruck nach Wien gelangen, ist das eine doch recht mühsame Angelegenheit).

Nun wurde aber dem Landeshauptmann von Tirol, der es generell schon einmal einfacher hatte, von der bayrischen Staatskanzlei mitgeteilt, er dürfe nicht über deutsches Bundesgebiet nach Wien zu einer (ausgerechnet) Coronasitzung reisen. Eine besondere Spitze: Günther Platter wurde nicht nur der Weg über die deutsche Autobahn zwischen Kufstein und Salzburg (also das große deutsche Eck) untersagt, sondern auch der bayrische Landstraßenschleicher (also das sogenannte kleine deutsche Eck). Platter hatte übrigens noch vor Corona Schleichwege abseits der Autobahn für Nicht-Einheimische sperren lassen. Für Markus Söder bleibt jedenfalls zu hoffen, dass er, egal ob als bayrischer Ministerpräsident oder vielleicht deutscher Bundeskanzler, nicht so bald über das Inntal Richtung Italien oder die Schweiz muss. Könnte gut sein, dass man sich in Tirol nach an das geschlossene bayrische Eck erinnert.

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