Song der Woche

Ruhm und Schmerz der Welt

Annie Clark.
Annie Clark.
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Mit blonder Bob-Perücke posiert St. Vincent (1982 als Annie Clark in Tulsa geboren) für ihr kommendes Album „Daddy's Home“: die neue Station einer schillernden Popkünstlerin.

St. Vincent: „Pay Your Way In Pain“. Mit ihrer subtilen Ich-bin-ein-Star-Koketterie hat uns St. Vincent ja schon bisher irgendwie an David Bowie erinnert, aber diesmal können wir das akustisch festmachen: Wie sie die Wörter „pain“ und „shame“ singt, lässt unweigerlich an Bowies „Fame“ denken. Und darum geht es auch, um den Ruhm, den Schmerz und die Schande der Welt. In der sie bestenfalls halb willkommen ist: In der Bank will man ihr kein Geld geben, im Park schauen sie die Mütter scheel an, die Straße fühlt sich wie ein einziges Schlagloch an, und es wird heißer . . . Entsprechend ungemütlich ist der Groove, der sich nach einem jäh abgebrochenen Honky-Tonk-Intro einstellt. Doch das Klavier kommt wieder, zur nervösen, quietschend gesungenen Frage: „What do you I want?“ Die Antwort: „I wanna be loved“, nach einem schrillen Schrei. In einem Schrei endet dieser dramatische Song auch. So vergeht der Ruhm der Welt.

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