Haare schneiden mag Spaß machen, gut bezahlt ist es nicht: Mädchen entscheiden sich häufig für schlechter entlohnte Lehrberufe wie Friseurin.
Lohnschere

Die Krise macht uns gleicher

Die Löhne von Frauen und Männern gleichen sich an. Als Folge der Pandemie könnte die Schere zuerst kleiner, dann wieder größer werden. Das zeigt die Vergangenheit.

Frauen verdienen um 19,9 Prozent weniger als Männer. In der Privatwirtschaft, brutto und pro Stunde im Jahr 2019, vermeldete die Statistik Austria diese Woche. Die Gründe sind bekannt: Frauen tendieren zu schlechter bezahlten Branchen, sie arbeiten seltener in Führungspositionen und öfter in Teilzeit – und wer seine Arbeitszeit reduziert, verdient auch pro Stunde weniger. Verständlich: Teilzeitarbeit bedeutet in der Regel, dass man neben dem Job andere Verpflichtungen hat, meistens die Familie. Das schlägt sich negativ auf die Karrierechancen nieder.

Doch Frauen holen auf. Die Lohnschere hat sich zwischen 2009 und 2019 in Österreich um 4,4 Prozentpunkte verringert. Experten führen das darauf zurück, dass Frauen und Männer einander „ähnlicher geworden sind“, was ihre arbeitsmarktbezogenen Merkmale betrifft. Sie sind besser ausgebildet, gehen kürzer in Elternkarenz und sammeln entsprechend mehr Berufserfahrung. Zuletzt entfielen 55 Prozent aller Abschlüsse inländischer Studierender auf Frauen. Außerdem studieren Frauen öfter Technik: 2005 waren acht Prozent der weiblichen Studierenden in ein Mint-Studium eingeschrieben, 2017 waren es schon elf Prozent, schreibt ein Autorenteam um den Ökonomen Marian Fink vom Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo in einem aktuellen Arbeitspapier.

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