Rechtspanorama

Ponys gerammt: Lenker haftet trotz Sabotage

Ponys auf der Straße
Ponys auf der Straße(c) imago/blickwinkel (McPHOTO/F. Scholz)
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Tiere waren entkommen und auf die Straße gelaufen.

Wien. Es gäbe preiswertere Tiere, auf die man im Straßenverkehr treffen könnte. Aber es waren vier Poloponys, mit denen ein Autofahrer auf der Straße kollidierte. Das macht 133.000 Euro Schaden für den Verlust der Pferde. Die Kfz-Versicherung des Mannes wandte ein, was Poloponys auf der Straße zu suchen hätten. Und tatsächlich war ein Sabotageakt an der Pferdekoppel vorangegangen. Wer zahlt den Schaden nun?

Strittig war, ob der Zaun für die Pferde hoch genug war. Darauf komme es aber hier nicht an, sagte der Oberste Gerichtshof (OGH). Denn die Pferde seien auf einem anderen Weg entwichen. Unbekannte Saboteure hatten in der Dunkelheit eine Querlatte entfernt, die einen selten genutzten Zugang versperrt hatte. Und mit so einer Gemeinheit müsse man als Ponyeigentümer nicht rechnen, befand der OGH (2 Ob 172/20p). Weitere Sicherungsmaßnahmen seien nicht nötig gewesen. Selbst dann nicht, wenn es wie in diesem Fall schon vor zwei Jahren einen Sabotageakt (ein Tor an anderer Stelle war geöffnet worden) gegeben habe. Die Versicherung muss zahlen. Der Lenker war zu schnell unterwegs. (aich)

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