Vor vier Jahren besuchte der Dirigent des Militärputsches das Bundesheer und den österreichischen Flugzeugbauer Diamond Aircraft. Über den Grund will heute keiner mehr reden.
Als Min Aung Hlaing am 24. April 2017 im Hangar in Wiener Neustadt ankam, konnte noch niemand wissen, dass er einmal zum Gesicht der Unterdrückung in Burma (Myanmar) werden würde. Im blauen Sakko, dem weißen Hemd und der schwarzen Hose sah er aus wie ein harmloser asiatischer Geschäftsmann.
Nicht wie jemand, der in einer Militärdiktatur zum General aufgestiegen war, auf der US-Sanktionsliste landete und wegen seiner Hetze gegen Minderheiten auf Facebook gesperrt wurde. Der dem Militär bereits diente, als es 1988 und 2007 auf die Demokratiebewegung schoss und Tausende Menschen tötete.
Heute zieht Min Aung Hlaing selbst die Fäden: Vor einem Monat hat er die Regierung der Politikone Aung San Suu Kyi entmachtet. Bei den andauernden Protesten gegen den Militärputsch haben Polizisten und Soldaten bisher mehr als 50 Menschen erschossen.