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Dossier

Krieg, Krebs, Klimaretter: Wunderwaffe Kernkraft?

Zehn Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima fließt weltweit Atomstrom, wird Kernforschung betrieben und Nuklearmüll produziert. So auch in Österreich – dem einzigen Land, in dem vor 50 Jahren ein AKW gebaut, aber nie in Betrieb genommen wurde. Ein Dossier in Zusammenarbeit mit der FHWien WKW.

Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben mit einer Stärke von 9 die Küste Japans, löste einen gewaltigen Tsunami aus. Flutwellen von bis zu 40 Metern Höhe trafen auf die Küsten des Landes, zerstörten Städte, mehr als 18.000 Menschen starben. Im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi fiel der Strom aus, die Regierung erklärte den atomaren Notstand – und sollte recht behalten: In den folgenden Wochen bestätigte sich der Verdacht einer Kernschmelze. Seit März 2017 gilt Fukushima wieder als bewohnbar, doch die Skepsis ist vielfach geblieben – nicht nur in Japan.

Für die meisten Österreicher heißt es auch 50 Jahre nach der Baubewilligung für das AKW Zwentendorf: „Atomkraft, nein danke“. Dabei fließt im Land vielfach Atomstrom, Nuklearmüll wird produziert und Kernforschung betrieben. Auch im medizinischen Bereich ist die Strahlkraft des Urans begehrt.

Die Gefahren einer neuerlichen atomaren Katastrophe sind bei Weitem nicht gebannt. Während viele Länder, allen voran Frankreich, aufgrund der direkten CO2-Neutralität seit Jahren auf die scheinbar grüne Energie setzen, findet auch auf dem politischen Parkett ein nukleares Kräftemessen statt.

Nuklearwissenschaftler scheinen sich einig zu sein: Die Zukunft liegt jedenfalls in der Kernfusion. Wie und wann dieser Durchbruch geschafft wird, ist noch offen. Ebenso unbeantwortet sind die Fragen der Endlagerung und danach, wie nachfolgende Generationen vor den radioaktiven Stoffen gewarnt werden sollen.

Wie strahlend ist die Zukunft wirklich? „Die Presse“ führt durch ein facettenreiches Thema, das nicht nur Meinungen spaltet.

Das Dossier ist im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Journalismus und Medienmanagement der FH Wien der WKW (Träger: Wirtschaftskammer Wien und der Fonds der Wiener Kaufmannschaft) entstanden. Dabei haben folgende Studierende mitgearbeitet: Valerie Heine, Leslie Keferstein, Florian Koch, Pia Lenz, Felix Novak, Eva Rottensteiner, Theres Scheiblauer, Konradin Schuchter, Michael Stadler und Florian Zsifkovics.


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