Urschitz meint

Wenn sich Vorzeigefirmen demaskieren

Coronavirus - FFP2-Maske
Coronavirus - FFP2-MaskeAPA/dpa-Zentralbild/Kira Hofmann
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Müssen Geschäftsführer eigentlich wissen, was im Unternehmen vorgeht?

Nach dem vorwöchigen „Maskenball“ der Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wiener Neudorf und den Reaktionen der beteiligten Firma Hygiene Austria und ihrer Eigentümer, Palmers und Lenzing, darauf haben wir ein paar Fragen bezüglich des Unternehmensstandorts Österreich und seiner Funktionsweise.

Man lernt ja auch als jahrzehntelanger Beobachter der heimischen Sümpfe auf seine alten Tage gerne noch dazu. Und die Verve, mit der da ein börsenotierter Vorzeigekonzern und ein Traditionsunternehmen mit schon etwas vergangener großer Zukunft, aber immer noch großem Namen ihre gemeinsame Tochter gegen die Wand knallen, sieht man ja auch nicht alle Tage.

Also:

► Müssen die Geschäftsführer einer GmbH eigentlich wissen, was im eigenen Unternehmen los ist und wo die eigenen Produkte herkommen? Und wenn ja: Dürfen sie sich dann einfach mehrere Tage lang ungestraft blöd stellen („wir weisen die Vorwürfe auf das Schärfste zurück“)?
► Sollte Geschäftsführer einer GmbH eigentlich interessieren, was betriebsfremde Leiharbeiter möglicherweise im Keller ihrer Produktionsstätte so treiben oder ist das eh egal, weil man der Öffentlichkeit und den Behörden ohnehin alles erzählen kann?
► Kann der Minderheitseigentümer einer österreichischen GmbH dem Mehrheitseigentümer (wie dieser behauptet) den Zugang zu wichtigen Dokumenten über das eigene Unternehmen einfach so verwehren? Und kann sich der dann einfach aus der Mitverantwortung stehlen, indem er seine Geschäftsführer zurückzieht und damit ein „geht mi nix mehr an“ signalisiert?

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