Maskenhersteller

Hygiene Austria: Masken nicht in Österreich verzollt

Face Mask Manufacturing In Jingzhou
Face Mask Manufacturing In Jingzhou(c) VCG via Getty Images (VCG)
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Wie kamen die aus China stammenden FFP2-Masken von Hygiene Austria nach Österreich? Laut „Presse“-Recherchen gingen die Masken nicht durch den heimischen Zoll.

Die Affäre um den FFP2-Maskenhersteller Hygiene Austria nimmt EU-weite Dimensionen an. Recherchen der „Presse“ haben ergeben, dass die Masken nicht in Österreich verzollt worden sind. Das sei ungewöhnlich, betonen Experten. Schließlich zählt bei der knappen Kalkulation der Masken jeder Cent. Jeder Umweg bedeutet Mehrkosten. Wurde dieser Umweg im konkreten Fall von Hygiene Austria, einem Gemeinschaftsunternehmen von Lenzing und Palmers, in Kauf genommen oder fand man andere Wege durch den österreichischen Zoll? Es besteht sogar der Verdacht, dass die Masken geschmuggelt wurden.

Seit einer Woche sorgt der Skandal um den Maskenhersteller aus Wiener Neudorf für Schlagzeilen. Eine Hausdurchsuchung förderte zutage, dass Schwarzarbeiter tätig gewesen sein sollen. Statt Masken in Österreich zu produzieren, wurden auch chinesische Masken als „made in Austria“ ausgegeben. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt wegen des Verdachts der organisierten Schwarzarbeit sowie schweren gewerbsmäßigen Betrugs.

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