Glosse

Wählt den Corona-Adel ab!

Bis zur nächsten Wahl nicht vergessen, wie wenig krisenfest da gehandelt wurde
Bis zur nächsten Wahl nicht vergessen, wie wenig krisenfest da gehandelt wurdeAPA/GERT EGGENBERGER
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Ortskaisern, Umfragekönigen und Landesfürsten ist offenbar nicht nur die Pandemie-Eindämmung ziemlich egal, sondern auch ihre Amtspflicht.

Ist Ihnen der Corona-Adel ein Begriff? Das sind jene Ortskaiser, Umfragekönige und Landesfürsten, die objektivierbaren Missständen in ihrem amtlichen Wirkungsbereich (Inzidenzahlen weit jenseits der kritischen 200er-Marke, Nachweise von sich häufenden gefährlichen Mutatanten oder Pannen bei der Organisation von – Anmeldungen zu – Impfungen) gerne mit folgenden Argumenten begegnen:

1.) Die Frage nach ihrer Verantwortung für die desaströsen Zahlen an sich sei schon eine Majestätsbeleidigung (so zuletzt immerhin in seinem Amtsverständnis stringent ein Ortskaiser in der Wiener Umgebung), denn

2.) habe man sicher keinen Fehler gemacht, sondern im Gegenteil alles besonders gut und wenn es Versagen gegeben habe, sei das ausschließlich in den Verwaltungsebenen darüber bzw. darunter zu finden und überhaupt sei

3.) die gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme, die man da gerade wenig subtil zu hintertreiben versuche, obwohl man zu ihrer Umsetzung von Amts wegen und durch die Verfassung verpflichtet wäre, ohnehin völlig sinnlos und werde von der Bevölkerung (“versteht kein Mensch”) nicht mitgetragen.

Alles klar? Gut, dass es keine Revolution mehr braucht, um sich solcher in jeder Hinsicht ungeeigneter Amtsträger zu entledigen. Einfach nicht vergessen, wie wenig krisenfest und staatsmännisch da gehandelt wurde, und bei nächster Gelegenheit abwählen. Denn die Majestät ist ja zum Glück nicht der Corona-Adel, auch wenn der das glaubt, sondern die Wählerin und der Wähler.

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