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Die schönste Freilichtloge im südlichen Niederösterreich

Erste Reih fußfrei auf dem Großen Otter
Erste Reih fußfrei auf dem Großen OtterBenedikt Kommenda
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Der Große Otter bietet, eingebettet zwischen den Wiener Hausbergen und dem Hochwechsel, eine hervorragende Sicht bis weit ins Wiener Becken.

Kehren Sie um, um auf den richtigen Weg zu kommen! Das ist jetzt keine düstere Weltuntergangswarnung, sondern ein ganz banaler Tipp, wie Sie vom Alpengasthof Kummerbauerstadl (1100m Seehöhe, Hinterotter 30, 2881 Trattenbach) aus auf den Großen Otter kommen. Eine kleine Wanderung, die nach nicht einmal einer Stunde zum wohl schönsten Rundblick im südlichen Niederösterreich führt.

Wenn Sie Ihr Auto auf dem Parkplatz vor dem – coronabedingt leider nur ambulant (und nur Sa./So.) gastlichen – Gasthof abgestellt haben, suchen Sie also nicht lange. Gehen Sie die Straße zirka 100 Meter bergab zurück. Dort zweigt linkerhand ein Forstweg ab, der nur mit einem Schild Fahrverbot und den vier verbliebenen Buchstaben „ah“ und „bo“ versehen ist. Wir hatten allerdings ohnehin nicht vor zu fahren.

Mittendrin ein Schild: Hier sind wir richtig
Mittendrin ein Schild: Hier sind wir richtigBenedikt Kommenda

Der Weg zum Gipfel ist spartanisch markiert, nämlich ein einziges Mal mittendrin, wo ohnehin kein Mensch am weiteren Verlauf zweifeln würde. Dafür ist er auch nicht überlaufen, sondern – in dem Moment, wo ich es sage, schon nicht mehr wahr – ein Geheimtipp, den ich Outdoor-Trainer Wolfgang Menzel verdanke.

Der Weg selbst ist nicht allzu spannend, eher sogar langweilig immer nur in der gleichen Richtung, bis auf einer großen Lichtung ein bewaldeter Kegel das Ziel selbst zeigt. Wieder in den Wald eingetaucht, geht es noch ungefähr 300 Meter weit steiler bergauf. Es liegen übrigens auch noch ein paar Meter Schnee, nur halt der Länge nach gemessen, nicht vertikal.

Hinter dem niedlich wirkenden Semmering die Schneealpe, die Rax und der Schneeberg
Hinter dem niedlich wirkenden Semmering die Schneealpe, die Rax und der SchneebergBenedikt Kommenda

Schon sind wir auf dem Gipfelplateau, wo wir uns kontraintuitiv weiter geradeaus halten, rechts vorbei an einer Baumgruppe, hinter der sich das Gipfelkreuz (1356m) verbirgt. Ganz oben aber ist nichts verborgen: Der Rundblick kreist vom benachbarten Sonnwendstein über den niedlich wirkenden Semmering, die Rax, den Schneeberg, die fernere Hohe Wand, das breite Wiener Becken hinüber zum Hochwechsel. Die krumme Bänklein hat mit gutem Grund keine Lehne: Die Aussicht aus dieser Freilichtloge ist in allen Richtungen sehenswert.
E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

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