Indien

Die größte Demokratie der Welt ist in Gefahr

Freedom House hat Indien im Demokratie-Ranking herabgestuft: Die nationalistische Regierung Modi unterdrücke Kritiker und Minderheiten.

Professor Anand Teltumbde zählt zu den bekanntesten Intellektuellen Indiens. Er gehört der unteren hinduistischen Kaste der Dalit an, der Unberührbaren, und setzt sich seit jeher für deren Rechte ein. Dutzende Bücher hat der Ingenieur publiziert, seine Kolumnen und Artikeln zu Ungleichheit und Armut erschienen in den wichtigsten Medien des Landes. Darin sparte er auch nicht mit scharfer Kritik an Indiens hindu-nationalistischem Premier, Narendra Modi. Als „Narzisst par excellence“ schimpfte er ihn, er sei „schlimmer als Hitler und Mussolini“. Seinen 70. Geburtstag feierte der weltweit anerkannte Wissenschaftler und Ingenieur heuer im Gefängnis.


Man wirft ihm „Aufruhr“ vor, Mitgliedschaft in einer maoistischen Terrorgruppe, die einen Anschlag auf Modi geplant habe. Für diese Vorwürfe wurden nie stichhaltige Beweise vorgelegt, auch wenn Teltumbdes Handy abgehört und sein Haus durchsucht wurde. Proteste von renommierten, internationalen Wissenschaftler-Kollegen, von Menschenrechtsorganisationen und Studenten halfen wenig. Der Professor, der am elitären Goa Institute of Management das Big-Data-Programm leitet, bleibt in Haft.

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