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CDU-Abgeordneter wegen Werbung aus Aserbaidschan in der Kritik

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Laut einem Bericht des „Spiegel“ schaltete Aserbaidschan in einer Postille des CDU-Abgeordneten Mark Hauptmann. Der Thüringer hatte sich immer wieder für den autokratisch regierten Kaukasus-Staat eingesetzt.

Es war ein ungewöhnliches Angebot für die Leser des „Südthüringen Kurier": „Das Baku Shopping Festival lädt ein in das Land des Feuers“, lautete die Schlagzeile einer Werbeanzeige im Oktober 2018. Wie viele Deutsche sich daraufhin für einen Shoppingtrip in den Kaukasus begaben, ist nicht bekannt.

Um 16.744 Euro hat die aserbaidschanische Botschaft in Berlin die Werbeanzeige im „Südthüringen Kurier“ geschalten, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Donnerstag berichtete. Das Blatt hat eine Auflage von 55.000 Stück und erschien zwischen 2015 und 2020 alle drei Monate. Der Herausgeber: Mark Hauptmann, CDU-Abgeordneter.

Ihm wird ein besonders gutes Verhältnis zum aserbaidschanischen Autokraten Ilcham Alijew nachgesagt, der Spiegel bezeichnet Hauptmann als „unerschütterlichen Freund“. Der Deutsche ist auch immer wieder Gast bei Polit-Runden in Aserbaidschan. Einen Zusammenhang zwischen dem Geld für die Werbeanzeige und seinem politischen Engagement für Alijew bestreitet Hauptmann gegenüber dem Spiegel.

Auch Taiwan und Vietnam schalteten in der Postille des CDU-Politikers - auch hier bestreitet der Abgeordnete eine politische Verbindung. Gegen zwei weitere CDU-Abgeordnete laufen wegen ihrer Kontakte nach Aserbaidschan indes bereits Ermittlungen: Axel Fischer aus Baden-Württenberg und Karin Strenz aus Mecklenburg wird vorgeworfen, sich im Sinne des Regimes bestochen worden zu sein. Beide bestreiten die Vorwürfe.

(zot)

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