Glosse

Wenn der Pfusch seine hässliche Fratze zeigt

Pfusch ist nicht nur die gute alte Nachbarschaftshilfe, sie tritt auch in Form von organisierter Kriminalität auf.

Es ist noch gar nicht so lange her, da macht die Rückkehr des Pfusches die Runde. Der Linzer Ökonom und Pfusch-Experte Friedrich Schneider hat berechnet, dass in der Krise mehr gepfuscht wird. Dass Schwarzarbeit bei uns von den meisten Leuten geduldet, von gar nicht so wenigen sogar gutgeheißen wird, ist bekannt. Selbst der Professor aus Linz betont, dass der Pfusch Wohlstand schafft.

Doch Pfusch ist nicht nur die gute alte Nachbarschaftshilfe, die Putzfrau oder der befreundete Handwerker. Sie tritt auch in Form von organisierter Kriminalität auf. Da werden also Arbeitskräfte bereitgestellt, die offiziell bei einem Unternehmen angemeldet sind, bloß existiert dieses Unternehmen nur auf dem Papier. Kein Büro, kein Firmensitz. Eine Adresse, die es oft gar nicht gibt. Ein Geschäftsführer, der nicht zu finden ist. Und Arbeitnehmer, bei denen man nicht weiß, ob sie ausgebeutet werden oder Teil des falschen Spiels sind.

Die Geschäftspartner solcher Scheinfirma putzen sich in der Regel ab. Die Strafen sind lapidar. In Österreich wird eher eine schwarz beschäftigte Putzfrau erwischt als einer dieser Millionenbetrüger. Traurig, aber wahr.

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