Wien

Stadt Wien lässt sich öffentlichen Schanigarten 2,8 Millionen Euro kosten

Die Presse/Clemens Fabry
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Das Budget soll einen dreimonatigen Betrieb der „Gastroinseln“ ermöglichen. Die sollen in jedem Fall kommen, auch wenn noch nicht Ende März gelockert werden sollte.

Wien wird die Einrichtung der angekündigten öffentlichen Schanigartenareale mit 2,8 Millionen Euro fördern. Das hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag in einer Pressekonferenz berichtet. Der budgetäre Rahmen soll einen dreimonatigen Betrieb ermöglichen. Die "Gastroinseln" sollen jedenfalls umgesetzt werden, betonte der Stadtchef - notfalls später, falls es am 27. März doch nicht wie geplant zur Teilöffnung der Lokale kommt.

Ludwig verhehlte nicht, dass die aktuell wieder hohen Infektionszahlen ihm Sorge bereiten. Er verwies auf die Anfang kommender Woche angesetzte Gesprächsrunde mit dem Bund, in der das weitere Vorgehen besprochen werde. Gleichzeitig bekräftigte er aber auch, dass er öffentliche Gastgärten mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen als sinnvoll erachtet: "Ich sehe in einem regulierten Bereich einen großen Vorteil."

"Wir sind vorbereitet, es gab schon viele Gespräche mit der Wiener Wirtschaft", berichtete das Stadtoberhaupt. Details über Standorte nannte er noch nicht. Als möglicher Kandidat wurde aber etwa bereits der Stadtpark kolportiert.

Auch bei Lockerungs-Verschiebung

Ludwig versprach jedoch, dass eine neuerliche Verschiebung der teilweisen Lockerungen im Gastrosektor kein Aus für das Projekt bedeute. Dieses werde eben dann zu jenem Zeitpunkt starten, an dem die Schanigärten öffnen dürfen, sagte er.

Die städtischen Gastroinseln sollen von Wirten genutzt werden, die selbst über keinen Schanigarten verfügen. Eine Öffnung der Cafés und Restaurants auch innen - wie es demnächst in Vorarlberg erlaubt ist - ist für Ludwig in Wien vorerst kein Thema, wie er klarstellte. Darauf wolle er nicht drängen, die Gesundheitslage sei ernst. Die Bundesregierung habe sich entschieden, in Vorarlberg eine Modellregion zu schaffen. Die Zahlen in der Ostregion seien hingegen nicht so gut.

"Das hat verschiedene Gründe. Ein Grund ist sicher, dass Vorarlberg umgeben ist von Regionen, die ebenfalls niedrige Zahlen haben." In den Nachbarländern der Ostregion, also in Tschechien, der Slowakei oder Slowenien seien die Werte hingegen "dramatisch anders". Man müsse vorsichtig agieren - auch im Hinblick auf die Ressourcen in den Spitälern, sagte Ludwig.

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