Hetzkampagne

„Früher galt ich als Liberaler. Jetzt gelte ich als Extremist“

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FRANCE-EDUCATION-UNIVERSITY-RELIGION(c) APA/AFP/JEAN-PHILIPPE KSIAZEK (JEAN-PHILIPPE KSIAZEK)
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Ein Deutschlehrer an einer französischen Elite-Uni wird als „islamophober Faschist“ diffamiert, nun steht er unter Polizeischutz, beschäftigt das ganze Land – und die österreichische Direktorin lässt ihn im Stich: Ein Gespräch.

Es gibt Dinge, die hätte sich Klaus Kinzler, Deutschdozent an der französischen Elite-Uni „Sciences Po“ in Grenobles, nie träumen lassen. Zum Beispiel, dass er, ein Mann aus der „politischen Mitte des deutschen Spektrums“, einmal an Unimauern als Faschist und islamophob bezeichnet werden würde. Oder dass er, der „noch nie vor der Kamera gestanden hat“, in Frankreich landesweit bekannt sein würde.

Und dass er nicht ohne Polizeischutz aus dem Haus gehen würde. Zuletzt hat die Antiterroreinheit des Innenministeriums das Sicherheitsrisiko für ihn und einen weiteren der Islamophobie bezichtigten Kollegen noch weiter hinauf gestuft.

privat

„Wir haben jetzt den gleichen Schutz wie die ,hautes personnalités‘ (hochrangige Persönlichkeiten, Anm.), Spezialkräfte schützen uns 24 Stunden am Tag“, erzählte der 61-Jährige am Freitag der „Presse“. Seit dem Mord am Lehrer Samuel Paty, der Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte, nimmt die Politik Hetzkampagnen gegen angeblich „islamophobe“ Lehrer extrem ernst. Kinzler findet den Polizeischutz auch „ein bisschen zum Schmunzeln“. Angst hat er keine. Sein Sohn schon.

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