Mit dem Konzept einer „Healing Architecture“ soll das Wohlbefinden der Patienten gesteigert und der Genesungsprozess beschleunigt werden.
An eine unangenehme Situation während des Krankenhausaufenthalts erinnern sich viele Spitalspatienten: Sie werden einen langen Gang entlang im Bett transportiert, blicken auf die Decke und sehen dort nichts anderes als eine endlose Abfolge gleißend kalter Neonröhren. Der schnelle Lichtwechsel verstärkt die ohnehin vorhandene Angst. Bei richtiger Planung sollte es eine solche Beleuchtungssituation eigentlich nicht geben, sagt der Münchner Architekt Hans Nickl, einer der führenden Krankenhausplaner im deutschsprachigen Raum: „Eine Aufgabe des Architekten ist es, dem Patienten die Angst im Spital zu nehmen.“
Dazu tragen seiner Meinung nach architektonische Details wie die Lichtführung oder die Gestaltung der Flure wesentlich bei. Beim Neubau des Kaiser-Franz-Josef-Spitals, heute Teil der Klinik Favoriten, hat Nickl beispielsweise für einen angenehmeren Blick aus dem bewegten Bett die Flure kürzer, freundlicher und abwechslungsreicher gestaltet, die Decken mit Paneelen aufgelockert und die Leuchten versetzt angebracht.