Quergeschrieben

Im Winter unseres Missvergnügens jetzt auch noch das Misstrauen

Langzeitschaden von Covid-19: Zerstörung der Glaubwürdigkeit. Verlässlichkeit, Offenheit und Ehrlichkeit fehlen. Nicht nur in der Politik, auch in der Gesellschaft.

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Weiter impfen und möglichst keine Sorgen machen“. So salopp fasste eine Journalistin gestern, Freitag, im ORF-Morgenjournal die Entscheidung der Regierung von Donnerstagabend zusammen: In Österreich werden die Impfungen mit AstraZeneca nicht wie in Dänemark, Norwegen und Island bis zur Klärung von Todesfällen gestoppt. Gestern setzte Herwig Kollaritsch vom Nationalen Impfgremium bei einer Pressekonferenz noch eines drauf: Impfungen fortführen oder stoppen? Welche die richtige Entscheidung ist, werde man erst in einigen Wochen wissen. Wie beruhigend! Die Zahlen – 30 Emboliefälle bei fünf Millionen Geimpften – sprechen für eine Fortführung, hieß es gestern.

Der Ruf von AstraZeneca sei zwar ramponiert, wurde bei der Pressekonferenz eingestanden, aber man könne die Impfungen nicht aussetzen. In Österreich wird vor allem dieser Impfstoff verwendet. Die Lücken im Impfplan würden durch einen Stopp einfach zu groß. Man könnte ebenso salopp formulieren: Nichts Genaues weiß man nicht, aber wir machen weiter wie bisher. Das mag in normalen Zeiten der österreichischen Mentalität entsprechen, die aktuelle Unsicherheit um den Wirkstoff dieses einen Impfmittels kommt jedoch zur Unzeit.

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