Oder: Warum wir seit Chris Lohner gern mit Bildschirmen reden.
Es gibt leider einen traurigen Anlass, um wieder einmal das österreichische Pendant zur berühmten Bond-Frage zu stellen: Also statt sich zu Team a) Sean Connery, b) George Lazenby oder c) Roger Moore zu bekennen (alles, was später kam, erübrigt sich ja für Puristen, nur besonders treue Kunden eines großen heimischen Nahversorgers könnten noch ernsthaft eine vierte Alternative ins Rennen schicken), müssen wir eine Entscheidung zwischen den drei Kottans Peter Vogel, Franz Buchrieser und Lukas Resetarits treffen. Wobei Peter Vogel quasi George Lazenby ist, allerdings nur von der Anzahl seiner Auftritte her (also einmal, allerdings immerhin in einer Doppelfolge). Denn es gibt bei der Bond-Frage traditionell ja praktisch keine Anmeldungen für das Team Lazenby. Bei der Frage nach dem echten, richtigen, besten Darsteller des Kult-Majors gibt es dagegen fast so viele Meinungen wie Befragte.
Nach dem überraschenden Tod von Regisseur Peter Patzak, der sich auch oft Darsteller hineingeschmuggelt hat, steigen fast automatisch Bilder aus der Kottan-Erinnerungskiste auf, schon bevor man sich einige der immerhin 19 Folgen in memoriam reinziehen kann, was wir uns für das Wochenende fest vornehmen. James-Bond-Filme gibt es übrigens nur um sechs mehr als „Kottan“-Folgen, und das, obwohl die 007-Abenteuer über sechs Jahrzehnte gedreht wurden und nicht in nur sechs Jahren (zwischen 1976 und 1983), als im öffentlich-rechtlichen Linear-TV noch Avantgarde produziert wurde.