Mit Federn, Haut und Haar

Warum Förster und Wälder den Eichelhäher brauchen

Nach dem Motto „Dumm ist, wer selber pflanzt“ nutzen immer mehr Förster die Häher für ihre Zwecke. Man bietet ihnen Eicheln, Bucheckern, Kastanien und Lindensamen an, die sie über die Landschaft verteilen.

Der Eichelhäher ist ein hübscher, taubengroßer Vogel. Sein Pech ist, dass sich manche Leute gern attraktive, blau-weiß gestreifte Federchen an den Hut stecken – und sein schlechter Ruf als Rabenvogel. Unverschuldete Sippenhaftung sozusagen. Denn wie sein Name verrät, lebt er hauptsächlich von Eicheln, nebst Bucheckern, Kastanien, Haselnüssen und Lindensamen. Klar, ab und zu nimmt er auch ein paar Kirschen, Weintrauben, und Vogeleier, ein wenig Mais, Insekten etc. – er ist ja nicht blöd. Aber das rechtfertigt nicht, ihn deswegen als „Schädling“ oder „Raubzeug“ (!) abzuschießen. Der Häher macht sich unter der edlen Jägerschaft auch als Waldwächter unbeliebt: Mit seinem schnarrenden Warnruf verrät er allen, die Ohren haben, die Anwesenheit der Pirschenden. So werden in Österreich jährlich mehr als 10.000 Häher sinnlos abgeknallt.

Gescheit ist das nicht, denn der Eichelhäher ist gerade zu Zeiten des Klimawandels einer der effizientesten Waldpfleger. Im Osten Österreichs und in tiefen Lagen fallen die Fichten immer stärker der Trockenheit und dem Borkenkäfer zum Opfer. Von diesem Risiko wussten Waldbesitzer zwar bereits vor Jahrzehnten, dennoch hält man teils bis heute an der Fichtenmonokultur fest. Die Klugen aber setzen auf standortgerechte Mischwälder – einschließlich Eiche. Die wachsen zwar langsamer als der übliche Stanglwald, aber sie sind vor jenen Katastrophen gefeit, die in den letzten Jahren immer mehr Quadratkilometer Fichte vernichteten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.