Oscar-Nominierungen

Netflix stürmt mit „Mank“ die Corona-Oscars

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Wieder einmal führt ein Film über die Filmindustrie das Rennen an. Die Gleichstellung in der Regiekategorie schreitet voran. Und Österreich mischt am Rande mit.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Normalerweise stehen die Oscar-Sieger zur Märzmitte fest. Heuer blockt das Virus, die Preisverleihung wurde auf 25. April verlegt. Am Montag wurden nun nach langem Harren die Nominierten bekannt gegeben. Vor psychedelischer Kinderzimmerkulisse verkündete das Star-Paar Priyanka Chopra und Nick Jonas die ersten Goldstatuetten-Anwärter der Corona-Ära. Die Auswahl steht aufgrund der Pandemiebedingungen (und der politischen Polarisierung in den USA) unter besonderer Beobachtung. Wer die Bekanntgabe im YouTube-Stream verfolgte, sah im parallel laufenden Chat Empörung und Begeisterung der Online-Zuschauer purzeln.

Dabei blieben die großen Überraschungen aus. Angeführt wird die Liste nicht zum ersten Mal von einem Film über die Filmindustrie: David Finchers „Mank“, ein melancholisches Vintage-Drama über den vergessenen Drehbuchautor von „Citizen Kane“, heimste satte zehn Nominierungen ein. Dahinter folgen mit sechs Preistickets nicht nur Chloé Zhaos Vagabundenporträt „Nomadland“, das bereits bei den Golden Globes reüssierte, sondern gleich fünf weitere Filme – darunter Aaron Sorkins Gerichtsdrama „The Trial of the Chicago 7“ und „The Father“, ein Demenzstück mit Anthony Hopkins.

Österreich mischt am Rande mit

Österreich ist nur indirekt vertreten: Mit Jasmila Žbanićs „Quo Vadis, Aida?“ geht ein Film für Bosnien und Herzegowina ins Auslandsoscar-Rennen, der von der heimischen Firma coop99 koproduziert und vom ORF mitfinanziert wurde. Er arbeitet das Massaker von Srebrenica aus Sicht einer UN-Übersetzerin auf, die Bildgestaltung besorgte „Nordrand“-Kamerafrau Christine A. Maier. Sein regulärer Kinostart ist noch ausständig – dass einige der nominierten Filme bei uns bislang nur auf Festivals (oder noch gar nicht) liefen, war man allerdings schon vor der Pandemie gewohnt.

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