CSU-Chef Söder wähnt in den historischen Landtagswahlpleiten einen „Weckruf“ für die Union. CDU-Chef Laschet hält den Ball lieber flach. Und die SPD sieht eine neue Machtoption.
Berlin. Der CDU-Chef hielt sich im Wahlkampf der Parteifreunde im Südwesten zurück. Armin Laschet verhielt sich unauffällig. Er wusste wohl, warum. Auch am Wahlabend schwieg der CDU-Chef, wie das auch Angela Merkel einst als Vorsitzende getan hatte. Kein Wort verlor er zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland Pfalz, wo es jeweils das schlechteste CDU-Ergebnis in der Landeshistorie gesetzt hatte. Es war ein Fehlstart ins Superwahljahr – und in die Ära Laschet. Am Montag nahm der neue CDU-Chef in der Parteizentrale, dem Konrad-Adenauer-Haus, erstmals Stellung zu den Pleiten.
Es gibt in Berlin ein paar Traditionen nach Landtagswahlen. Die siegende Partei erklärt gern, warum sie der Erfolg bundesweit stärkt. Der Wahlverlierer aber weist auf die regionalen Eigenheiten hin und führt aus, warum sich allenfalls bedingt ein bundesweiter Trend ableiten lässt. Meistens wird eine wohldosierte Selbstkritik beigemengt. Es soll ja nicht so aussehen, als putze man sich ab. Aber im Kern lautet die Botschaft: Landtagswahlen sind Landtagswahlen.