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AstraZeneca: Anschober fordert gemeinsame Linie für Europa

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Gesundheitsminister Rudolf Anschober will eine klare Stellungnahme von den Europäischen Behörden.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Gründe) fordert in Sachen AstraZeneca eine "raschestmögliche, klare Stellungnahme von den Europäischen Behörden für ein gemeinsames gesamteuropäisches Vorgehen". Es brauche jetzt eine klare Entscheidung und Empfehlung der EMA für die Mitgliedsstaaten.

"Wir haben uns bei den Impfungen auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen geeinigt. Nationale Einzelgänge sind in diesem Zusammenhang weder effektiv noch vertrauensbildend", betonte der Gesundheitsminister. "Wenn derart weitreichende Entscheidungen getroffen werden, müssen diese durch fundierte Daten und Fakten eindeutig belegt sein und am Besten durch die dafür zuständige EMA empfohlen werden."

Derzeit gebe es laut Anschober keinen Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff von AstraZeneca und den aktuell diskutierten gesundheitlichen Ereignissen, "die auch bei ungeimpften Personen auftreten können".

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Deutschland, Frankreich und Italien setzen Impfung aus

Nach Berichten über Komplikationen durch Blutgerinnsel und einem vermeintlichen Zusammenhang mit der Corona-Schutzimpfung von AstraZeneca hatten die Niederlande, Irland, Dänemark, Norwegen und Island den Einsatz des Impfstoffs bereits vorübergehend ausgesetzt. Am Montag folgten nun auch Deutschland, Italien und Frankreich.

Obwohl ein Zusammenhang zwischen den Blutgerinnseln und der Impfung nicht geklärt ist und nach Meinung vieler Experten als unwahrscheinlich gilt, folge man damit einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts, teilte Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn am Montag mit. Der SPD-Gesundheitssprecher, Karl Lauterbach, hält das für einen „Fehler“, wie er auf Twitter schreibt.

Unmittelbar nach Spahns Auftritt gab auch Italien bekannt, die Impfungen mit Astra Zeneca auszusetzen. Frankreich gab unmittelbar darauf ebenfalls bekannt, die Verabreichung des Impfstoffs zu stoppen. Am Dienstagmittag erwarte man Informationen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), sagte Frankreichs Premier Macron, bis dahin würde der Stoff nicht verabreicht.

(Red./APA)


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