Jahresbilanz

Flughafenkonzern Fraport sieht "Licht am Ende des Tunnels"

imago images/Jörg Halisch
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Der Einbruch des Luftverkehrs in der Corona-Pandemie hat dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport einen hohen Verlust eingebrockt.

Bei einem Rückgang des Umsatzes um mehr als die Hälfte fiel im Vorjahr in Nettoverlust von 690 Millionen Euro an, wie das Unternehmen Fraport am Dienstag mitteilte. Der Fehlbetrag übertraf damit noch die Prognosen von Analysten, die im Schnitt ein Minus von knapp 590 Millionen Euro erwartet hatten. Dank kräftiger Kostensenkungen erzielte der MDax-Konzern einen bereinigten operativen Gewinn von 48 Millionen Euro.

"Der Luftverkehr war und ist von der Covid-19-Pandemie betroffen wie kaum eine andere Branche. Doch wir sehen Licht am Ende des Tunnels", erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. Er rechnet mit einer Erholung spätestens im Sommer, da der Fortschritt beim Impfen und Testen das Reisen wieder ermöglichen könnten. 

Das Passagieraufkommen in Frankfurt brach gegenüber dem Vorjahr um 73,4 Prozent auf 18,8 Millionen Reisende ein. Auch an den internationalen Beteiligungsflughäfen sanken die Fluggastzahlen stark. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit einem Passagieraufkommen in Frankfurt von unter 20 bis 25 Millionen. Der Konzern-Umsatz soll sich verbessern auf rund zwei Milliarden Euro, das bereinigte Betriebsergebnis auf 300 bis 450 Millionen Euro zulegen. Unter dem Strich erwartet Fraport erneut einen Verlust. Mit liquiden Mitteln, Kreditlinien und Finanzierungen von mehr als drei Milliarden Euro sei das Unternehmen aber gut aufgestellt, die Krise zu bewältigen und weiter zu investieren. So hält Fraport am Bau von Terminal 3 am größten deutschen Airport fest, wenn auch die ersten Flugsteige 2026 und damit später als ursprünglich geplant in Betrieb gehen sollen.

Die Dividende für 2020 soll erneut ausfallen. Aufgrund der Krise baut der Flughafenbetreiber bis Ende dieses Jahres rund 4000 Arbeitsplätze ab. Etwa 2200 Beschäftigte seien schon gegangen, größtenteils durch Altersteilzeit oder mit Abfindungen. Die Mitarbeiterzahl weltweit sank um zehn Prozent auf rund 21.200. 

(Reuters)

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