Militärübungen

Schwester von Nordkoreas Diktator droht den USA und Südkorea

"Falls sie in den nächsten vier Jahren in Frieden schlafen will, hätte sie besser davon abgesehen, als ersten Schritt Stunk zu machen", wird Kim Yo-jong zitiert.
"Falls sie in den nächsten vier Jahren in Frieden schlafen will, hätte sie besser davon abgesehen, als ersten Schritt Stunk zu machen", wird Kim Yo-jong zitiert.APA/AFP/POOL/JORGE SILVA
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Vor dem Besuch des neuen US-Außenministers in Südkorea verurteilt Nordkorea die Militärübungen der beiden Länder. Kim Yo-jong spricht von „Stunk machen“ und droht Südkorea mit dem Rückzug Nordkoreas aus einem bilateralen Militärabkommen von 2018.

Vor dem Besuch des neuen US-Außenministers Antony Blinken und des Pentagon-Chefs Lloyd Austin in Südkorea hat Nordkorea die gemeinsamen Militärübungen der beiden verbündeten Länder verurteilt und die USA gewarnt. Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un, Kim Yo-jong, griff die neue US-Regierung mit scharfen Worten an und warf ihr vor, Ärger zu verursachen.

"Falls sie in den nächsten vier Jahren in Frieden schlafen will, hätte sie besser davon abgesehen, als ersten Schritt Stunk zu machen", wurde Kim am Dienstag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert. An Südkorea gewandt, drohte die Schwester des nordkoreanischen Diktators mit dem Rückzug Nordkoreas aus einem bilateralen Militärabkommen von 2018.

Es handelte sich um die erste öffentliche Äußerung Nordkoreas zu Biden. Zuvor hatte die US-Regierung erklärt, bisher erfolglos Kontakt zur nordkoreanischen Führung gesucht zu haben. Ziel sei es, auf Diplomatie zu setzen und das "Risiko einer Eskalation" zu senken, erklärte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Montag im Weißen Haus. Die Regierung habe bisher aber keine Antwort aus Pjöngjang bekommen.

Frühjahrsmanöver in reduziertem Umfang

Die Streitkräfte der USA und Südkoreas hatten in der vergangenen Woche ein Frühjahrsmanöver in reduziertem Umfang begonnen. Die Kommandoübung, die noch bis zum Donnerstag dauert, wurde nach Angaben Seouls unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie und der Diplomatie im Streit über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm reduziert.

Nordkorea sieht sich durch die regelmäßigen Militärübungen der USA mit Südkorea provoziert. Den Vorwurf Pjöngjangs, damit einen Angriff vorzubereiten, weisen beide Länder zurück. "Kriegsübungen und Feindseligkeit können niemals mit Dialog und Zusammenarbeit zusammengehen", hieß es in der Erklärung Kim Yo-jongs, die schon seit Jahren als einflussreiche Beraterin ihres Bruder Kim Jong-uns gilt.

Nordkorea-Politik auf der Agenda

Die Koordinierung der Nordkorea-Politik wird auch ein zentrales Thema bei den Gesprächen Blinkens und Austins mit der südkoreanischen Regierung sein. Beide US-Minister werden am Mittwoch in Seoul erwartet.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte wegen Nordkoreas Atomprogramm Gespräche mit Kim Jong-un initiiert und ihn auch persönlich getroffen. In der Sache wurden dabei aber kaum Fortschritte erzielt. Experten der Vereinten Nationen etwa berichteten im Februar, dass Nordkorea sein Atomprogramm und die Entwicklung ballistischer Raketen trotz internationaler Sanktionen weiter vorantreibe.

(APA/dpa)

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