Jahresbilanz

VW-Konzern will schnell zurück zu alter Gewinnstärke

VW-Chef Herbert Diess will die Profitabilität verbessern
VW-Chef Herbert Diess will die Profitabilität verbessernimago images/Jan Huebner
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Europas größter Autohersteller setzt sich  7 bis 8 Prozent operative Umsatzrendite als Ziel. Heuer sollen bereits eine Million elektrifizierte Fahrzeuge ausgeliefert werden.

Der deutsche Volkswagen-Konzern will in den kommenden Jahren unter anderem mit dem Ausbau der Plattformstrategie möglichst früh wieder zu alter Gewinnstärke zurückfinden. Der Konzern strebe eine weitere Verbesserung der Profitabilität an und verfolge das Ziel, schnellstmöglich in den Zielkorridor von 7 bis 8 Prozent für die operative Umsatzrendite zurückzukehren, hieß es am Dienstag aus Wolfsburg vor der Bilanzpressekonferenz des Dax-Konzerns.

Vergangenes Jahr war die Rendite vor Zinsen und Steuern auf den Umsatz bezogen wegen der Coronakrise auf 4,8 Prozent eingebrochen. Dieses Jahr peilt das Management 5,0 bis 6,5 Prozent an. Zum Fortschritt in den kommenden Jahren sollen auch weitere Kostensenkungen beitragen. Hardware, Software, Batterietechnik und Laden sowie Mobilitätsdienste aller Konzernmarken sollen künftig auf weitgehend einheitlichen technischen Grundlagen basieren. So sollen Größenvorteile von Europas größtem Autobauer besser genutzt werden und weitere Kosteneinsparungen zwischen den Marken möglich werden.

"Das gute Abschneiden im Krisenjahr 2020 gibt uns Rückenwind für die Beschleunigung unserer Transformation", sagte Vorstandschef Herbert Diess laut Mitteilung. In diesem Jahr will der Konzern zudem eine Million elektrifizierte Fahrzeuge ausliefern. Vergangenes Jahr hatte der Konzern bei reinen Elektrofahrzeugen mehr als eine Verdreifachung auf knapp 232.000 Stück gemeldet, bei Plug-in-Hybriden einen Anstieg um 175 Prozent auf über 190.000 Exemplare. Einen festen Zeitpunkt für das Ende des Verbrennungsmotors lehnt VW aber weiter ab.

7,7 Millionen Euro für Diess

Der Gewinneinbruch bei VW macht sich unterdessen im Einkommen von Konzernchef Diess nicht so stark bemerkbar. Dem 62-Jährigen fließt für 2020 eine Gesamtvergütung von 7,7 Millionen Euro zu, knapp 700.000 Euro weniger als im Vorjahr, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorging. Der operative Gewinn des Konzerns war im vergangenen Jahr wegen der Coronakrise um 43 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro geschrumpft.

Der Jahresbonus für Diess, der sich am operativen Ergebnis und der Rendite bemisst, halbierte sich zwar auf rund zwei Millionen Euro. Zugleich strich Diess 1,8 Millionen Euro an variabler Vergütung ein, die aus der Umstellung des Vergütungssystems erstmals zufloss. Das ist drei Mal mehr als Diess 2019 an Nachzahlungen aus aufgeschobenen Bonuszahlungen erhalten hatte. Dadurch wurde Rückgang in der Vergütung 2020 gedämpft.

Bei dem 2017 überarbeiteten Vergütungssystem nimmt Volkswagen den Aktienkurs und das Ergebnis je Aktie der zurückliegenden drei Jahre zur Grundlage für den langfristigen Bonus (LTI). In der Gesamtvergütung, dem Zufluss, sind zudem Pensionszuwendungen von fast 1,6 Millionen Euro enthalten.

(APA/Reuters/dpa)

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