Coronavirus

Tirol: Führte Busfahrt zu Coronademo nach Wien zu Cluster?

Corona protest demonstration, opponents of the corona measures march, at street Burgring Wien, Vienna Wien Austria 01.
Corona protest demonstration, opponents of the corona measures march, at street Burgring Wien, Vienna Wien Austria 01.imago images/Volker Preußer
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Laut dem grünen Klubobmann Gebi Mair sorgte die Fahrt von Coronagegnern zu steigenden Infektionszahlen im Tiroler Pitztal. Der Busunternehmer konterte mit negativen Tests.

Ein Video auf einer Social-Media-Plattform von singenden Menschen in einem Reisebus auf dem Weg von Tirol nach Wien sorgt für Aufregung. Die Businsassen waren auf dem Weg zu einer Corona-Demonstration am 6. März. Während der Fahrt wurden offenbar keine Abstände eingehalten oder Masken getragen. Für Gebi Mair (Grüne) ist dies "mit großer Sicherheit" eine der "großen Ursachen" für steigende Zahlen im Tiroler Oberland, berichtete der ORF Tirol. Der Organisator konterte dagegen mit negativen Tests.

Der Busunternehmer, dessen Firma in Arzl im Pitztal (Bezirk Imst) beheimatet ist, erklärte, dass niemand aus dem Pitztal im Bus gesessen sei. Jeder Mitfahrende habe einen negativen Test bei sich gehabt.

Erst am Montag verhängte das Land aufgrund zunehmender Coronainfektionen eine Ausreisetestpflicht für Arzl im Pitztal. Das Land selbst konnte gegenüber dem ORF weder bestätigen noch ausschließen, dass die Busfahrt Auslöser für den Cluster sei. Die Kontaktnachverfolgung sei schwierig, viele Infizierte würden die Mitarbeit verweigern, hieß es.

"Ich finde es richtig, wenn sich Menschen auch an politischen Versammlungen beteiligen. Aber ich finde, sie sollten ein bisschen Rücksicht nehmen", sagte Klubobmann Mair. Er forderte daher "behördliches Einschreiten". Laut dem Busunternehmer sei dies auch geschehen, bei der vergangenen Demo-Fahrt vom 6. März habe es 350 Anzeigen für den Tiroler Bus gegeben.

Wieder Fahrt nach Wien?

Ob sich der Demobus auch bei der nächsten Demonstration nach Wien aufmachen werde, soll in den nächsten Tagen entschieden werden. Die Nachfrage sei jedenfalls groß.

Scharf ins Gericht mit Mair ging unterdessen Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Er wies auf fehlende Beweise für die Aussagen des grünen Klubobmannes hin. Es sei "unseriös und diffamierend Personen, die an einer Demo teilgenommen haben, pauschal ohne jeglichen Beweis medial anzugreifen", so Abwerzger. Mair solle Beweise vorlegen, denn "bis auf Behauptungen liegen keinerlei Fakten vor". Sollten sich die Aussagen als falsch herausstellen, legte Abwerzger dem grünen Klubchef den Rücktritt nahe. "Der Organisator der Busfahrt hat medial erklärt, dass die Passagiere allesamt einen negativen Test vorweisen konnten, daher ist es legitim - auch in Zeiten der ÖVP-Grün-Verbots- und Angstpolitik - seine Meinung kundzutun", meinte der FPÖ-Obmann. Dies werde auch Mair nicht verhindern können.

(APA)

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