Handout photo of MET musical director James Levine in Japan
Nachruf

James Levine ist tot: Vom Triumph und Scheitern eines Maestros

Die große Kunst fiel ihm so leicht - doch zuletzt verdunkelten Missbrauchsvorwürfe Levines Erbe an der Met. Seine musikalischen Leistungen werden dennoch bleiben.

Das Ende war jammervoll. Die Todesnachricht erreichte die Öffentlichkeit mit knapp einwöchiger Verspätung: Am 9. März ist James Levine gestorben, einer der berühmtesten Dirigenten der Welt, der doch zuletzt aus unrühmlichem Anlass in die Schlagzeilen gekommen war. Fast ein halbes Jahrhundert lang hatte dieser Künstler das Antlitz der New Yorker Metropolitan Opera geprägt. Doch 2018 trennte sich das Management von Levine, nachdem sich im Zuge einer Untersuchung die schweren Vorwürfe erhärtet hatten, die gegen ihn erhoben worden waren.
Die Meldungen über die Vorwürfe sexuellen Missbrauchs und der Nötigung werden nun wieder ausgiebig zitiert werden, obwohl sich die Met und Levines Anwälte zuletzt geeinigt hatten und nach einer Abfertigungszahlung Stillschweigen herrschte.

Stillschweigen bewahrte man – nicht nur in New York – seither über den Künstler Levine, dem gerade die Metropolitan Opera so viel zu verdanken hatte. Nun ist James Levine tot. Er erlag einer Krankheit, die ihn seit langem gequält hat: Bereits nach der Jahrtausendwende war er spürbar durch Parkinson beeinträchtigt. Die Met baute für ihn sogar einen aufwendigen Kranmechanismus, die ihn bei seinem Comeback quasi aus der Versenkung an seinen Platz am Dirigentenpult befördern konnte. So leitete der Dirigent seine letzten Vorstellungen – umjubelt wie stets.

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