Archivbild: Merkel und Kurz
Nachbarschaft

Österreichs komplizierte Beziehung mit den Deutschen

Kanzler Sebastian Kurz reist heute nach Berlin. Sein Gastgeber und seine Gesprächspartner haben schon bessere Zeiten erlebt. Das gilt wohl auch für die deutsch-österreichischen Beziehungen.

Berlin. Österreichs Kanzler spielt gern über die deutsche Bande. In engem Takt gibt Sebastian Kurz den Medien des Axel-Springer-Verlags, vor allem der „Bild“-Zeitung, Interviews. Am Donnerstag sucht er Deutschlands größtes Medienhaus zu Ehren der Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin auf, die mit dem Axel-Springer-Award prämiert werden. Kurz hält die Laudatio auf das Paar. Er tut das in einem markanten Glastempel, dem Axel-Springer-Neubau. Wobei über dem Verlagshaus dunkle Wolken aufziehen. „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt wurde auf eigenen Wunsch vorerst freigestellt. Kolleginnen werfen ihm Machtmissbrauch vor. Reichelt bestreitet die Vorwürfe.

Julian Reichelt Journalist Vorsitzender der Bild Chefredaktionen Berlin ZDF Polit Talk Maybrit
Julian Reichelt Journalist Vorsitzender der Bild Chefredaktionen Berlin ZDF Polit Talk Maybritimago/Metodi Popow

Auch das deutsch-österreichische Verhältnis hat schon bessere Zeiten erlebt. Kurz war noch nicht in Berlin gelandet, da gingen die Grenzkontrollen zu Tirol in die 14-tägige Verlängerung. An der Grenze zu einem französischen Virusvariantengebiet aber bleiben die Balken oben. Benachbarte deutsche Bundesländer hatten dort auf offenen Grenzen bestanden, auch Außenminister Heiko Maas (SPD). In Wien wertet man die Ungleichbehandlung als unfreundlichen Akt. Wobei in deutschen Regierungskreisen betont wird, dass auch Österreich eine Ausnahme gewährt wurde, indem nur ein Bundesland und nicht wie davor üblich der ganze Staat als Variantengebiet eingestuft wurde. Zugespitzt: Deutschland misst hier also nicht mit zweierlei sondern mit vielerlei Maß. Das offizielle Österreich bleibt irritiert.

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