Geldpolitik

US-Notenbank Fed: Trotz Inflation keine Zinsen

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FILES-US-ECONOMY-BANK-RATEAPA/AFP/ERIC BARADAT
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Die Zinsen dürften trotz Aufschwung bis 2023 auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben.

Washington. Die US-Notenbank Fed hat ihre Prognosen zum Wirtschaftswachstum und zur Preisentwicklung kräftig erhöht und setzt im Kampf gegen die Corona-Krise unverändert auf eine extrem lockeren Geldpolitik. Der gegenwärtige geldpolitische Kurs werde beibehalten, bis die Ziele der Fed erreicht seien, teilte die Notenbank am Mittwoch nach ihrer Zinsentscheidung in Washington mit. Die Fed strebt Vollbeschäftigung und eine Inflation von längerfristig zwei Prozent an.

Für das laufende Jahr sieht die Fed die konjunkturelle Entwicklung deutlich positiver als noch im Dezember. Die Wirtschaftsleistung dürfte laut den Fed-Prognosen im laufenden Jahr wieder kräftig steigen und damit den Corona-Einbruch mehr als wettmachen. Für 2021 rechnet die Fed mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 6,5 Prozent, nachdem im Dezember nur ein Zuwachs um 4,2 Prozent erwartet worden war.

2,4 Prozent Inflation

Mit dem stärkeren Wirtschaftswachstum werde sich auch die Inflation stärker erhöht als bisher gedacht. Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent, wie aus neuen Prognosen hervorgeht. Damit erwarten die Währungshüter einen deutlich stärkeren Anstieg als noch im Dezember, als die Fed nur eine Rate von 1,8 Prozent prognostiziert hatte. Trotz der höheren Inflationserwartungen haben die US-Notenbanker ihre Zinserwartungen nicht verändert. Demnach rechnen sie für die Jahre bis 2023 nach wie vor mit Leitzinsen an der Nullmarke.

Nicht nur der Leitzins soll weiter an der Nulllinie bleiben, auch die milliardenschweren Wertpapierkäufe sollen fortgesetzt werden. Derzeit kauft die Fed pro Monat für 80 Milliarden Dollar Staatsanleihen und für 40 Milliarden Dollar hypothekenbesicherte Wertpapiere. Dieses Tempo soll fortgeführt werden. Es sei noch zu früh über ein Zurückfahren des Kaufprogramms zu reden, so Fed-Chef Jerome Powell. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2021)

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