Mark Rutte gewinnt die Parlamentswahlen zum vierten Mal. Doch er hat liberale Konkurrenz bekommen im Kampf um eine Regierungsmehrheit. Die rechtsnationalen Parteien legen in Summe zu. Eine Wahlschlappe mussten die Grünen hinnehmen.
Den Haag. Er hat es geschafft. Zum vierten Mal. Der seit zehn Jahren amtierende Ministerpräsident der Niederlande, Mark Rutte, ist mit rund 23 Prozent der Wählerstimmen bei der Parlamentswahl am Mittwoch wiedergewählt worden.
Rutte war der Spitzenkandidat der rechtsliberalen „Volkspartei für Freiheit und Demokratie“ (VVD). Sie wird laut Hochrechnungen 36 (bisher 33) Parlamentssitze im neu gewählten Haager Parlament, das 150 Abgeordnete zählt, haben und bleibt die stärke politische Kraft im Land. Damit kann Rutte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seine vierte Amtszeit als niederländischer Regierungschef antreten. Er hat die Chance, einen neuen Rekord aufzustellen und der am längsten amtierende Premierminister der Niederlande zu werden. Bisher hält diesen Titel in Holland Ruud Lubbers: Er regierte das kleine Königreich an der Nordsee von 1982 bis 1994.
Überraschungssieger war am Donnerstag die linksliberale Partei „Demokraten '66“ (D'66). Ihre Spitzenkandidatin, Sigrid Kaag, die im Wahlkampf den Anspruch erhoben hatte, erste Ministerpräsidentin der Niederlande werden zu wollen, hievte die D'66 mit rund 20 Prozent der Wählerstimmen auf 27 Mandate (bisher 19 Sitze). D'66 ist nun die zweitstärkste Partei in den Niederlanden.